Pferde im Winter
Von Amelie Kokorsky
Die Tage werden kürzer und die Temperaturen sinken: Der Sommer ist vorbei und wir müssen uns zeitnah auf die Vorbereitung unserer Pferde für Herbst und Winter konzentrieren. Um die Pferde bestmöglich durch den kalten Winter zu bringen, kann man einige Punkte beachten, denn die Umstellung von Sommer auf Winter stellt viele Pferdebesitzer vor bekannte und neue Herausforderungen. Viele Pferde, besonders die Älteren, bauen bei der Umstellung von Sommer auf Winter, spätestens jedoch über die Winterzeit, ab. Manche Pferde leiden unter Stress über die Wintersaison und andere Pferde haben vermehrt mit Krankheiten wie Arthrose zu kämpfen. Doch wir können unseren Pferden helfen. Wie das funktionieren kann, erklären wir im Folgenden.
Stress- und Haltungsmanagement
Stress kann bei Pferden unheimlich viele Auslöser haben. Egal, was beim Pferd Stress auslöst, in einem Punkt sind alle Stressauslöser gleich: Sie bringen das Pferd in einen katabolen Stoffwechsel. Katabol bedeutet einfach übersetzt: Abbau. Der Gegenspieler ist der anabole Stoffwechsel. Anabol bedeutet: Aufbau.
Steht das Pferd also zu häufig unter Stress, ist der Körper in Bereitschaft abzubauen. Dabei baut er Fett, Eiweiß und Energie ab. In einem geringen Maße ist dies auch gesund und ganz normal, aber die Balance zwischen katabolem und anabolem Stoffwechsel sollte nicht aus der Waage geraten. Geschieht dies doch, dominieren die abbauenden Prozesse im Körper und das Pferd verliert an Muskel- und Körpermasse. Dieser Zustand kann eben genau dann entstehen, wenn das Pferd zu sehr unter Stress gerät. Gerade im Winter sind stressauslösende Faktoren erhöht.
Bei Stress kann man zudem noch intrinsischen und extrinsischen Stress unterscheiden. Bei extrinsischem Stress wirkt vor allem die Umwelt auf das Pferd. Das Pferd steht zum Beispiel auf engem Raum in einer großen Herde und wird ständig von Rangkämpfen gestört oder das Pferd steht auf einem Paddock direkt neben einer Bahnstation, sodass die Ruhephasen des Tieres ständig gestört und/ oder unterbrochen werden.
Intrinsischer Stress wirkt eher von innen heraus. Manche Pferde sind vom Charakter her sehr unruhig oder in der Herde dominant, sodass sie immer schützen und wachen wollen. Aber auch chronischer Schmerz kann intrinsischen Stress auslösen. Schnell wird klar, dass die Haltung und die Gesundheit bei Stress eine große Rolle spielen.
Bekommt das Pferd zu wenig (Rau) Futter, entweder durch eine zu geringe Menge an Futter oder durch zu wenig Futterplätze, kann dies ebenfalls ein großer Stressfaktor für das Pferd sein. Fressen ist ein sehr wichtiges Grundbedürfnis von Pferden, welches stets gedeckt werden sollte.
Auch fehlende oder zu wenig Schlaf- und Ruheplätze können Stress auslösen. Gerade im Herbst und Winter sind die trockenen Liegeplätze auf den Paddocks oft hart umkämpft. Kann ein Pferd sich über mehrere Tage nicht ausruhen, kann dies zu Schäden der Gesundheit führen, Stress auslösen und sogar Symptome wie beispielsweise Narkolepsie hervorrufen.
Bei Paddockhaltung sollte man daher immer auf einen großen Unterstand mit weicher und sauberer Einstreu achten. Bei großer Herdenhaltung sollten zwei oder mehr Unterstände vorhanden sein, sodass die Pferde sich aus dem Weg gehen können und auch rangniedrigere Tiere vor Regen und Schnee geschützt stehen können.
Auch gut angelegte Futterplätze sind enorm wichtig. Auf einer Wiese gehen sich Pferde in ihrer natürlichen Rangordnung automatisch aus dem Weg und können bei genügend Platz einem ranghöheren Pferd ausweichen. Der Platz zum Weichen muss auch auf einem Paddock gewährleistet sein. Zudem kann das Pferd auf dem Paddock nicht mehr weiträumig grasen, sondern ist auf Futterplätze wie Heuraufen oder Heunetze angewiesen. Je nach Größe der Herde sollten immer mehrere Futterplätze eingerichtet werden. Rangkämpfe um das Futter und Jagdverhalten wegen Futterneid sollten in jedem Fall verhindert werden.
Ein weiterer Stressfaktor, der unterschätzt wird, ist das Umstellen der Sommerherde in die Winterherde. Pferde sind Herdentiere und brauchen ihre Artgenossen, um sich wohl zu fühlen. Umso empfindlicher können sensible Pferde auf Änderungen in der Herde reagieren. Durch die Mischung der Herden muss auch die Rangordnung neu geklärt werden, sodass ranghohe Tiere eventuell ihren Status als „Herdenführer“ verlieren. Hier sollte man individuell auf jedes Pferd eingehen und schauen, ob eine langsamere Integration oder eine andere Haltungsform besser geeignet ist.
Legen Pferde sich über einen längeren Zeitraum nicht zum Schlafen hin, kann die Gefahr von gesundheitlichen Schäden und Symptomen wie beispielsweise einer Narkolepsie steigen.
Manche Pferde fühlen sich in einer nächtlichen Boxenhaltung, gerade über Winter, einfach wohler. Die Pferde haben ihren eigenen ruhigen Liegeplatz, welcher dick mit Einstreu gefüllt sein sollte. Die Tiere kommen besser zur Ruhe und können ohne Konkurrenz entspannt fressen. Zudem sind die Pferde auch vor den Witterungsverhältnissen geschützt, was natürlich gerade bei älteren Pferden auch Energie sparen kann, denn die Pferde müssen sich weniger vor Nässe und Kälte schützen.
Durch die aufgezählten Faktoren wird deutlich, dass die Gefahr von Stress beim Pferd in der Wintersaison steigen kann. Zu viel Stress kann belastend und schädlich sein. Das Pferd kann körperlich und vor allem psychisch darunter leiden, daher sollte Stress immer bestmöglich reduziert werden.
Stiefel Nervenkräutersaft und Stiefel Nervenkräuter setzen sich aus einer ausgewählten Mischung aus Kräutern zusammen, welche in Stresssituationen entspannend wirken können. Kamille und Lavendel können gleich mehrere positive Auswirkungen auf die Pferdepsyche haben. Unter anderem sagt man beiden Pflanzen eine beruhigende und krampflösende
Wirkung nach. Lavendel kann sogar bei Erschöpfungszuständen eingesetzt werden und sich positiv auf Nervosität und Angstzustände auswirken.
Auch Magnesium und Vitamin B12 sind bei Stress sehr wichtig. Hat das Pferd Stress werden große Mengen an Magnesium benötigt, da Magnesium als Gegenspieler von Calcium die erhöhte Herzaktivität wieder normalisieren kann. Ebenso wird bei der Ausschüttung von Stresshormonen wie Cortisol und Adrenalin vermehrt Magnesium ausgeschieden. Ein Mangel an Magnesium kann die Effekte von Stress zusätzlich verstärken. Vitamin B12 kann stärkend auf die Nerven und konzentrationsfördernd wirken.
Um Pferde in Stresssituationen optimal zu unterstützen, können Stiefel MAG Plus Pellet, MAG Plus Pulver oder MAG Plus Liquid gefüttert werden. Durch das zugesetzte L-Tryptophan im MAG Plus Liquid sollte die Karenzzeit, gerade für Turnierpferde, beachtet werden.
Fütterungsbedingte Mangelerscheinungen können durch die Gabe von Magnesium ausgeglichen werden, sodass die Pferde mit mehr Ruhe und Entspannung reagieren können. Dadurch kann sowohl die Konzentration als auch Leistungsbereitschaft und –fähigkeit positiv unterstützt werden.
Grundfütterung
Der Zugang zu Heu, von guter Qualität und ausreichender Menge, ist die Hauptsäule der Pferdefütterung.
Der Eiweißbedarf im Grundfutter kann über den Winter manchmal nicht gedeckt werden. Das Grundfutter im Winter besteht überwiegend aus Heu, das, je nach Ernte, einen geringen Eiweißgehalt aufweisen kann, sodass der tägliche Eiweißbedarf, besonders von jungen, alten und im Sport laufenden Pferden, nicht ausreichend gedeckt werden kann.
Daher kann man im Winter tägliche eine Ration Luzerne zufüttern. Die Luzerne lässt sich bei alten Pferden auch sehr gut unter Heucobs mischen.
Achtung bei der Zufütterung von Hafer! Hafer bringt Energie mit sich, die in Bewegung umgesetzt werden muss. Diese Energie dient nicht dazu, das Pferd dick zu füttern. Füttert man einem Pferd, welches nicht regelmäßig trainiert wird, zu viel Hafer zu, so kann man Krankheiten wie Insulinresistenzen provozieren. Kraftfutter, also Getreide, gehört in den Sportbereich vom Pferdetraining. Die „Rentner“ unter unseren Pferden sollten daher auch nur bedarfsgerecht mit Kraftfutter gefüttert werden.
Bei einem möglichen Eiweißmangel kann man Stiefel Amino Plus füttern. Die essentiellen Aminosäuren Methionin, Threonin und Lysin sind in diesem Produkt vereint, sodass der Muskelaufbau gefördert werden kann. Eine tägliche Gabe über einen längeren Zeitraum, kombiniert mit regelmäßigem Aufbautraining, können den größten Erfolg an Muskelaufbau versprechen.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist natürlich auch die Mineralversorgung, denn auch über die kalte Jahreszeit benötigt das Pferd einige Spuren- und Mengenelemente mit denen es täglich versorgt werden sollte. Das Stiefel Mineral kann bei einer täglichen Gabe möglichen fütterungsbedingten Mängeln vorbeugen und das Pferd auch über den Herbst und Winter mit allen wichtigen Mineralien versorgen. Als perfekte Ergänzung im aufgekochtem Mash bietet sich das Stiefel Complet Plus an. Durch den hohen Kräuteranteil kann es gut unter Mash gemischt werden und verleiht der warmen Wintermahlzeit eine extra Portion Kräutergeschmack in Kombination mit gesunden Mineralien. Die meisten Pferde freuen sich bei nasskaltem Wetter sehr über eine solche abwechslungsreiche Mahlzeit. Schon beim Öffnen des Mineraleimers springen einem die Düfte von Thymiankraut, Fenchelfrüchten, Eibischwurzel, Süßholzwurzel und Spitzwegerich entgegen. Ein Mineralfutter, das alle Sinne berührt. Auch die „Königin“ des Abwehrschutzes, die Echinacea Pflanze, die auch Sonnenhut genannt wird, ist im Stiefel Complet Plus enthalten. Die Abwehrkräfte können somit ebenfalls unterstützt werden.
Stärkung des Immunsystems
Wie bei uns Menschen auch muss das Immunsystem des Pferdes bei der Umstellung von Sommer auf Winter besonders hart arbeiten. Ein gesundes Immunsystem ist in dieser Zeit von großer Bedeutung und kann das Pferd vor Krankheiten schützen. Das Immunsystem kann auf natürliche Weise vielfältig unterstützt werden.
Echinacea, auch Sonnenhut genannt, ist ein traditionelles indianisches Kraut, das zu den wichtigsten Pflanzen zur Stärkung der Abwehrkräfte gehört. Stiefel Echinacea kann vorbeugend, aber auch im akuten Stadium gefüttert werden und so zur Stärkung der Abwehrkräfte beitragen und Genesungsprozesse unterstützen. Echinacea stellt eine hervorragende Ergänzung im Futtertrog dar, sobald die kalte Jahreszeit beginnt.
Stiefel Immunkräuter bestehen aus einer speziell ausgewählten Kräutermischung, die zu einem gesunden und starken Immunsystem beitragen kann. Die naturbelassenen Kräuter können das Immunsystem des Pferdes auf natürliche Weise unterstützen und zur Stärkung der Abwehrkräfte beitragen. Die Kräutermischung kann trocken oder aufgebrüht mit dem Sud unter das Futter gemischt werden. Alternativ kann auch der Stiefel Immunkräutersaft gefüttert werden.
Die oben genannten Produkte stellen eine gute Option dar, wie man das Immunsystem des Pferdes auf natürliche Weise positiv beeinflussen kann. Umso besser die körpereigenen Abwehrsysteme funktionieren, umso besser können Viren, Pilze, Bakterien und Keime bekämpft werden und das Risiko einer möglichen Erkrankung kann gesenkt werden.
Hagebutten eignen sich ebenfalls hervorragend, um das Immunsystem des Pferdes zu stärken. Dazu kann man täglich eine Handvoll Stiefel Hagebutten füttern, die sich auch als gesundes Leckerli einsetzen lassen. Ob als Leckerli oder als Ergänzung im Futtertrog: Die Hagebuttenfrucht glänzt nicht nur mit ihrer auffällig roten Farbe, sondern bringt auch für das Immunsystem sehr viele Vorteile mit sich.
Zum einen liefert die Hagebutte Vitamin A, welches gerade zu Zeiten der Heufütterung in geringen Mengen im Pferdefutter vorhanden ist. Die Hagebutte enthält streng genommen ß-Carotin, die Vorstufe von Vitamin A. Das Pferd kann das ß-Carotin aber problemlos im Dünndarm zu Vitamin A umwandeln. Eine Handvoll Hagebutten reicht aus, um das Pferd über die Herbst- und Winterzeit mit Vitamin A zu versorgen.
Die kleinen Kerne oder Nüsschen der Hagebutte liefern wichtige Fettsäuren, welche das Pferd für den erhöhten Energiebedarf in der kälteren Jahreszeit gut gebrauchen kann. Der wohl bekannteste Wirkstoff der Hagebutte ist das Vitamin C. Die Hagebutte enthält einen hohen Anteil Vitamin C, welcher das Immunsystem stärken und den Kreislauf ankurbeln kann. Die Gabe von Vitamin C (in Form von Hagebutten) kann eine positive Wirkung auf das Immunsystem der Pferde haben.
Um die Energiezufuhr zu erhöhen und vor allem auch das Immunsystem zu stärken, kann man den Pferden über den Herbst und Winter etwas Öl in die tägliche Futterration mischen. Dafür eignet sich zum Beispiel das Stiefel Reiskeimöl. Bei fütterungsbedingten Mangelerscheinungen können sich die hochwertigen, natürlichen Inhaltsstoffe des Reiskeimöls positiv auf die Leistungsbereitschaft und den Energiehaushalt des Pferdes auswirken.
Das Stiefel Hanföl ist eine wertvolle Quelle aller lebenswichtigen Omega-3-, Omega-6- und Omega-9-Fettsäuren im optimalen Verhältnis für das Pferd. Das Hanföl kann sich so positiv auf das Abwehrsystem auswirken, welches gerade in den kälteren Monaten stärker beansprucht wird.
Eine ebenfalls positive Auswirkung auf die Abwehrkräfte kann die Gabe von Stiefel Schwarzkümmelöl haben. Das naturreine, kaltgepresste Öl kann eine immunstimulierende Wirkung aufweisen und damit möglichen Infektionen vorbeugen.
Alle oben genannten Öle können einfach unter das Futter gemischt werden. Bei der Ölgabe sollte man jedoch immer beachten: Viel hilft NICHT viel! Öl sollte nur mit Bedacht und in geringen Mengen gefüttert werden. Das reicht, damit die Öle ihre volle Wirkung entfalten können. Wie eine optimale Öl-Fütterung aussehen kann, haben wir im Blogbeitrag „Öl in der Pferdefütterung“ behandelt.
Chronische Schmerzen- Arthrose
Chronische Schmerzen treten im Herbst und Winter vermehrt bei den Pferden auf, die bereits unter Arthrose leiden. Arthrose im Allgemeinen ist erst einmal nur eine Veränderung an den Gelenken. Daher hat fast jedes Pferd im mittleren bis hohen Alter eine Arthrose in irgendeinem Gelenk.
Der Arthrose sagt man eine „Wetterfühligkeit“ nach. Dies bedeutet, dass das Krankheitsbild vor allem beim Wetterumschwung zum nasskalten Wetter, also dem Wechsel von Sommer zu Herbst und Herbst zu Winter, auftritt. Daher ist der Arthrose-Erkrankung in diesen Zeiten besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Arthrose ist keine schöne Diagnose, aber betroffene Pferde können auf unterschiedliche Weise unterstützt werden. Es geht darum, die Knorpeldegeneration so gering wie möglich zu halten und eine mögliche Entzündung im betroffenen Gelenk zu lindern.
Für den Knorpelaufbau eignet sich Stiefel Muschelpulver. Das enthaltene Glucosaminsulfat ist ein sehr wichtiger Nährstoff für den Knorpelstoffwechsel.
Pferde, die parallel an Entzündungen im Gelenk leiden, können von einer Handvoll Stiefel Hagebutten profitieren. Hagebutten wird eine milde entzündliche Wirkung nachgesagt, sodass sie bei entzündlichen Prozessen während eines Arthroseschubs eingesetzt werden können.
Stiefel Teufelskralle kann über einen längeren Zeitraum von 6-8 Wochen gefüttert werden. Als Kur eignet es sich vor allem in den Monaten Oktober bis November und Februar bis März, da es in diesen Monaten besonders zu kalten, nassen Wetterschüben kommen kann. Teufelskralle wird eine entzündungshemmende und bedingt schmerzlindernde Wirkung nachgesagt, sodass sie zur Zufütterung bei Arthrose gut geeignet ist.
Stiefel Arthro Plus ist die „Power-Mischung“ für den Bewegungsapparat aus 30 % neuseeländischer Grünlippmuschel, Teufelskralle, einer Kräutermischung und ausgewogenen Vitaminen und Spurenelementen. Stiefel Arthro Plus kann den Bewegungsapparat unterstützen und die Bildung von Gelenkschmiere positiv beeinflussen. Das Produkt kann je nach Grad der Arthrose oder auch in akuten Krankheitsschüben individuell in der Dosierung angepasst werden. Allgemein sollte auch dieses Produkt über einen längeren Zeitraum gefüttert werden, da die vollständige Wirkung erst nach ein paar Wochen einsetzt. Eine präventive Gabe ist natürlich auch immer möglich und kann den Bewegungsapparat in vielerlei Hinsicht unterstützen.
Weitere spannende Informationen und tiefergehende Einblicke zum Thema Arthrose haben wir im Blogbeitrag „Arthrose beim Pferd“ behandelt.
Darmgesundheit- Die Basis zu jeder Jahreszeit
Das Pferd ist ein Steppentier und damit den größten Teil des Tages auf der Suche nach Futter. Daher ist auch der Magen-Darm-Trakt auf eine stete, langsame Fortbewegung des Pferdes angepasst, denn Bewegung setzt die Darmmotorik in Gang.
Gerade im Winter steigt das Risiko einer Kolik an. Durch die eingeschränkte Möglichkeit sich zu bewegen, stehen die Pferde vermehrt und die Darmmotorik wird automatisch herabgesetzt. Dadurch kann auch die Verdauung verschlechtert werden und es kann zu Koliksymptomen kommen. Handelt es sich zusätzlich um ein altes oder gestresstes Pferd, kann das Risiko einer Kolik nochmal steigen.
Stressminderung, eine gute Haltung, aber auch eine gesunde Darmflora sind wichtig, um das Pferd bestmöglich durch die kalte Jahreszeit zu bekommen. Ist die Darmgesundheit gestört, kann das Pferd das gefressene Futter schlechter verwerten und es kann mehr und mehr abmagern, obwohl es augenscheinlich genügend frisst. Der Darm kann die zugeführten Futtermittel nicht mehr ordentlich verdauen und es kann zu Folgesymptomen wie Mineralstoffmangel, Abmagerung, Leistungsmangel und zu einem erhöhten Kolik-Risiko kommen. Die Darmgesundheit ist im Wintermanagement daher ebenfalls zu berücksichtigen.
Ein hilfreiches Rezept und die umfangreiche Erklärung zur Durchführung und zu hilfreichen Produkten sowie möglichen Alternativen haben wir im Beitrag „Darmsanierung beim Pferd“ erläutert.
Herz-Kreislaufproblematik
Wetterumschwünge können nicht nur den Menschen belasten. Auch Pferde können mit einem abrupten Wetterumschwung Probleme haben. Bei manchen Pferden kann man beobachten, dass sie Kreislaufprobleme haben und sogar Koliken bekommen können. Die sogenannte „Kreislaufkolik“.
Auch Pferde mit Herzproblemen haben mit Wetterwechseln zu kämpfen. Der ohnehin angeschlagene Kreislauf wird durch den Wetterumschwung noch mehr belastet und nicht selten treten bei herzerkrankten Pferden auch Kreislaufprobleme auf. Die Ursache einer Kreislaufproblematik sollte in jedem Fall von einem Tierarzt abgeklärt werden.
Kräuter wie Stiefel Weißdorn können zusätzlich dazu beitragen, den Kreislauf der Pferde zu stabilisieren. Weißdorn ist bekannt für seine ausgleichende Wirkung in der Herztherapie. Die Kräuter werden im besten Fall präventiv gefüttert. Dabei weiß der Besitzer meist am besten, auf welchen Wetterumschwung das Pferd empfindlich reagiert. Bei Unsicherheit können die Kräuter auch problemlos über einen längeren Zeitraum als Kur gefüttert werden. Natürlich können vor allem unsere älteren Gefährten von solchen Herz-Kreislauf-Kuren profitieren und mögliche Kreislaufschwächen ausgleichen.
Die kalte Jahreszeit steht vor der Tür, aber jetzt sind viele Möglichkeiten bekannt, wie Pferdebesitzer ihre Pferde in dieser Zeit unterstützen können. Dabei kann man ganz individuell auf die Bedürfnisse der jungen sowie auch älteren Pferde eingehen. Umso höher der Bedarf, umso größer auch die Freude, ihn nun decken zu können. Der Winter kann also kommen. ☺
Anmerkung: In diesem Beitrag werden Krankheiten wie Koliken, Herzkrankheiten, Kreislaufprobleme und Erkrankungen des Verdauungsapparats angesprochen, die gefährlich sein oder werden können. Auch wenn wir unseren Pferden oft natürlich helfen können, so sollte dennoch bei jeder Krankheit tierärztlicher Rat eingeholt werden.
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