Kolik beim Pferd
Von Amelie Kokorsky
Die Horrorvorstellung für jeden Pferdebesitzer. Man ist unterwegs und bekommt den Anruf: „Dein Pferd hat eine Kolik“. Vielleicht kommt man auch gerade selber in den Stall und findet sein Pferd mit Kolik-Symptomen auf der Weide oder in der Box vor. Diese Vorstellung hatte bestimmt schon jeder Pferdebesitzer. Dieser Gedanke ist auch leider nicht mehr allzu unwahrscheinlich, denn die Zahl der an Kolik erkrankten Pferde steigt an. Doch niemand möchte verständlicherweise, dass sein Pferd eines Tages betroffen ist. Daher ist es allerhöchste Zeit über das Thema „Kolik bei Pferden“ zu sprechen.
Was ist eine Kolik?
Den Begriff „Kolik“ kann man erst einmal mit dem Wort „Bauchschmerzen“ übersetzen. Manche mögen nun etwas verwirrt sein, weil man sich unter Bauchschmerzen nicht die Horrorvorstellung einer Kolik vorstellt. Eine Kolik muss aber auch nicht immer gefährlich sein. Auch Bauchschmerzen, die von anderen Organen stammen können, werden unter dem Begriff „Kolik“ zusammengefasst. Daher können die Ausmaße und Risiken einer Kolik auch sehr verschieden ausfallen.
Manche Koliken werden kaum bemerkt und sind auch sehr harmlos. Andere Koliken sind sehr gefährlich und können tödlich enden. Dennoch handelt es sich in beiden Fällen im Grundstein um eine Kolik.
Eine Kolik ist daher auch viel mehr ein Symptom, nämlich das Symptom „Bauchschmerz“, als eine Krankheit. Nach näherer Diagnose kann man das Symptom Kolik dann besser differenzieren, zum Beispiel in eine Gaskolik, Verstopfungskolik, Sandkolik, Stresskolik, Vergiftungskolik, Parasitenkolik oder auch Kolik idiopathischer Form. Bei dieser Form ist die genaue Ursache nicht bekannt.
Wie oben bereits erwähnt kann eine Kolik auch von einem umliegenden anderen Organ ausgehen.
Wie entsteht eine Kolik?
Die Ursachen einer Kolik können sehr unterschiedlich sein, denn wie oben bereits erwähnt, ist die Kolik vorerst ein Symptom hinter dem viele verschiedene Ursachen stecken können. Im weiteren Verlauf werden wir etwas näher auf die einzelnen Arten einer Kolik eingehen.
Sandkolik
Der Name sagt eigentlich schon alles aus. Das Pferd nimmt zu viel Sand auf und bekommt daher eine Kolik. Der Sand kann nicht immer vollständig ausgeschieden werden und bleibt bei einer zu hohen Aufnahme im Darm zurück. Der Darm ist kein langer, gerader Schlauch, sondern er besitzt extrem viele Schlaufen und Kurven. Er faltet sich in immer kleinere Abschnitte zusammen. In diesen kleinen Abschnitten können Sandpartikel zurückbleiben und zu einer Kolik führen.
Pferde, die auf einem Sandpaddock stehen und zu wenig Futter bekommen und/ oder denen langweilig ist, können anfangen, Sand zu fressen. Auch ein Mineralmangel kann dazu führen, dass Pferde übermäßig viel Sand aufnehmen, um den Bedarf an Mineralien decken zu können beziehungsweise zu wollen. Meist nehmen die Pferde dabei mehr Sand als Mineralien auf. Die Deckung des Mineralbedarfs ist daher sehr wichtig. Stiefel Organic-Mineral ist die optimale Ergänzung zur Grundfutterration. Täglich gefüttert versorgt Stiefel Organic-Mineral das Pferd mit allen lebenswichtigen Vitalstoffen. Da das Mineralfutter getreidefrei ist, kann es auch an Pferde mit Stoffwechselerkrankungen verfüttert werden. Kein Pferd sollte Sand fressen müssen, um den Mineralbedarf decken zu wollen. Neigt das Pferd dennoch dazu Sand aufzunehmen, sollte man dem Vierbeiner zu seiner täglichen Kraftfutterration Stiefel Flohsamenschalen füttern. Die in den Flohsamenschalen enthaltenen Schleimstoffe können sich an Sandpartikel binden und diese auf natürlichem Weg mit ausscheiden. Die Flohsamenschalen können auf den Magen- und Darmtrakt des Pferdes eine reinigende Wirkung haben.
Krampfkolik
Krämpfe können durch verschiedene Ursachen entstehen. Umliegende Organe wie Leber, Niere und/ oder Geschlechtsorgane können erkrankt sein, sodass das Pferd Schmerzen im Bauch spürt und daher Kolik-Symptome zeigt.
Tatsächlich können auch Mineralmängel zu Krämpfen im Körper und daher auch zu Krämpfen im Darm führen. Bekannt für solche Krämpfe sind ein Selen- oder Manganmangel. Daher möchten wir auch hier auf eine ausreichende Mineralversorgung hinweisen. Wie auch bei einer Sandkolik, eignet sich das Stiefel Organic-Mineral zur bedarfsgerechten Deckung der Mineralien.
Mangan kann vom Pferd nicht selbst produziert werden, deswegen ist es wichtig, einen Manganmangel über Ergänzungsfuttermittel auszugleichen. Als Ergänzung bietet sich das Stiefel Mangan Plus an. Die organisch gebundenen Inhaltsstoffe können schnell vom Pferd verstoffwechselt werden und sich positiv auf Sehnen, Knochen und Gelenke des Pferdes auswirken. Durch den Ausgleich des Manganmangels können aber vor allem mögliche Krämpfe im Verdauungstrakt gelindert oder im besten Fall vermieden werden.
Der gesamte Darm ist ausgestattet mit Schleimhäuten, die sich in einem ständigen Auf- und Abbau befinden. Liegt ein starker Zinkmangel vor, kann die Regeneration dieser Darmschleimhaut gestört sein und Kolik-Symptome können sich äußern. Um schwere Zinkmängel beheben oder im besten Fall verhindern zu können, kann man dem Pferd in regelmäßigen Abständen Stiefel Zink Plus zufüttern. Der Zellwachstum und damit auch die Aufrechterhaltung einer gesunden Darmschleimhaut kann somit gewährleistet werden. Das enthaltene Zink liegt in einer Chelatform vor, sodass es eine sehr gute Bioverfügbarkeit aufweist. Zudem sind auch Selen und Mangan in Stiefel Zink Plus enthalten, welche ebenfalls im Bedarf gedeckt sein sollten, wenn man sein Pferd vor möglichen Krampfkoliken schützen möchte.
Verstopfungskolik
Es gibt leider viele Wege wie ein Darm verstopfen kann. Die Pferde können Fremdkörper wie Stricke, Strohbundfäden, Lederriemen, Schraubverschlüsse oder andere kleine Gegenstände verschlucken. Sicher gehört dies nicht auf den Speiseplan der Pferde, aber manchmal siegt die Neugierde und das (junge) Pferd schluckt kleine Sachen runter. Da das Pferde nicht erbrechen kann, gibt es nur den Weg nach hinten raus. Doch wenn die Gegenstände im Darm hängen bleiben, kann dies zu Verstopfungen führen.
Aber auch falsches Futter oder ein schlechter Zahnstatus kann zu Verstopfungskoliken führen. Weicht man Heu- oder Luzernecobs oder auch Rübenschnitzel in zu wenig Wasser auf, können die Futterbestandteile im Darm des Pferdes quellen und zu Verstopfungen führen.
Eine Verstopfungskolik sollte in jedem Fall schnell behandelt werden. Die Schmerzen können extrem hoch sein und der Darm kann drohen zu reißen!
Eine Verstopfungskolik kann man natürlich verhindern, indem man keine kleinen schluckbaren Gegenstände in der Nähe der Pferde liegen oder hängen lässt. Futter wie Heu- beziehungsweise Luzernecobs, Rübenschnitzel oder Flohsamenschalten sollte stets mit ausreichend Wasser eingeweicht sein.
Auch der Zahnstatus sollte regelmäßig kontrolliert werden. Sind die Zähne des Pferdes schlecht, können Rohfasern wie Heu nicht mehr ordentlich gekaut werden. Es besteht die Möglichkeit, dass die Pferde Heuröllchen verschlucken, die ebenfalls zu Verstopfungen führen können. Um den Nahrungsbrei der Pferde breiig zu halten und eine gute Darmpassage sicherzustellen, kann man dem Pferd in seine tägliche Portion Kraftfutter Stiefel Flohsamenschalen geben. Die Flohsamenschalen sollte man immer, aber besonders im Falle einer Verstopfungsneigung, in reichlich Wasser mindestens 30 Minuten quellen lassen. Flohsamenschalen enthalten Schleimstoffe, die sich positiv auf eine bessere Darmpassage des Futterbreis auswirken können. Für ein Großpferd sollten 50 g Flohsamenschalen pro Mahlzeit eingeweicht und verfüttert werden.
Verstopfungen können auch durch eine gehemmte Darmmotorik entstehen. Der Darm arbeitet dann zu wenig und Futterreste stauen sich im Darm zurück. Neigt ein Pferd zu Verstopfungskoliken, sollte man stets darauf achten, dass die Darmmotorik unterstützt wird. Stiefel Darmkräuter können den Verdauungsprozess des Pferdes durch die enthaltenen Kräuter auf natürliche Weise anregen. Scharfgabe kann die Darmmotorik besonders anregen. Salbei unterstützt diese Wirkung, da dieser eine adstringierende Auswirkung auf den Verdauungstrakt haben kann.
Stresskolik
Bei einer Stresskolik ist der primäre Faktor meist der Magen. Stress kann auf das Verhalten des Pferdes viele Auswirkungen haben. Folgen einer sehr langen Reaktionskette auf Stress können Magengeschwüre sein. Viele Pferde, die regelmäßig unter Stress leiden, weisen Magengeschwüre auf. Diese Geschwüre können dem Pferd starke Schmerzen bereiten, weshalb es Kolik-Symptome zeigen kann.
Ohne weiter auf das Thema Magengeschwür und Stress eingehen zu wollen, ist es in jedem Fall wichtig, primär den Stress zu reduzieren und parallel die Magengesundheit zu stärken. Produkte wie Stiefel Nervenkräuter in möglicher Kombination mit Stiefel Mag Plus oder Stiefel Mag Plus Liquid können dazu beitragen, den Stress des Pferdes zu lindern.
Stiefel Nervenkräutersaft und auch die Stiefel Nervenkräuter setzen sich aus einer ausgewählten Mischung aus Kräutern zusammen, welche Stresssituationen entschärfen können. Die enthaltene Kamille und auch der Lavendel können gleich mehrere positive Auswirkungen auf die Pferdepsyche haben. Unter anderem sagt man beiden Pflanzen eine beruhigende und krampflösende Wirkung nach. Lavendel kann sogar Erschöpfungszustände lindern und die Nervosität des Tieres ruhen lassen. Magnesium und Vitamin B12 wirken sich ebenfalls positiv auf nervöse und gestresste Pferde aus. Zur Minderung von Stressreaktionen kann daher die Fütterung von Stiefel Mag Plus und / oder Stiefel Mag Plus Liquid helfen.
Um den Magen in stressigen Situationen optimal unterstützen zu können, macht die regelmäßige Fütterung von Stiefel Magenkräutern beziehungsweise Stiefel Magenkräutersaft Sinn. Beide Produkte können die Gesundheit des Magens stabilisieren und das Risiko eines Magengeschwürs senken. Die enthaltenen Kräuter wie Anis, Fenchel und Kümmel können auf natürlich Weise den pH-Wert des Magens aufrechterhalten und zudem Blähungen und Verstopfungen reduzieren.
Parasitenkolik
Es ist bei Weitem nicht die häufigste Ursache einer Kolik, aber dennoch kann ein Parasitenbefall Grund einer Kolik sein. Bei starkem Befall von zum Beispiel Würmern können diese Menge an Parasiten zu Verstopfungen im Darm führen. Die Parasiten können aber auch den Darm beschädigen und somit die Darmtätigkeit beeinträchtigen. Durch den Befall der Parasiten können auch starke Schmerzen verursacht werden, denn in schlimmen Fällen kann die Darmschleimhaut und auch die Darmwand des Pferdes beschädigt werden. Die Folge eines Parasitenbefalls können große Schäden (im Magen-Darm-Trakt) sein. Damit die Parasiten sich erst gar nicht in dem Verdauungstrakt unserer Pferde wohlfühlen und sich ausbreiten wollen, kann die präventive Fütterung von Stiefel Wurmkräutern und/ oder Stiefel Wurmkräutersaft den Parasiten das Einnisten erschweren. Durch die enthaltenen Kräuter und Hagebuttenkerne können die Abwehrkräfte des Darms gestärkt werden. Auch nach dem Befall von Parasiten kann die Gabe der Stiefel Wurmkräuter beziehungsweise des Stiefel Wurmkräutersafts sich positiv auf die Darmschleimhaut auswirken und bei dem (Wieder-)Aufbau einer gesunden Darmflora unterstützen.
Achtung: Die genannten Produkte stellen keine Alternative zur regelmäßigen Entwurmung dar! Sie können als Prävention und Regeneration vor und auch nach einem möglichen Parasitenbefall zur Unterstützung eingesetzt werden.
Gaskolik
Die wohl häufigste Kolikform ist die Gaskolik. Die Gaskolik tritt sehr häufig auf und ist zudem auch eine sehr gefährliche Art der Kolik. In schlimmen Fällen kann es zu einer Darmdrehung kommen und Teile des Darms können absterben, wenn man dem Pferd nicht frühzeitig hilft. Nicht selten endet diese Art der Kolik mit dem Tod des betroffenen Tieres. Grund der Gaskolik sind meistens Fehlgärungen. Bei einer Gaskolik gilt als Behandlung und Prävention daher die Vermeidung und/ oder Linderung von Fehlgärungen. Um diesen vorzubeugen, muss der Darm in bester Gesundheit sein. Die Darmmotorik und auch die Darmflora müssen optimal arbeiten können. Die Fütterung von Stiefel Darmkräutern und/ oder Stiefel Darmkräutersaft können dazu beitragen, die Darmflora aufrechtzuerhalten und damit Gase und Blähungen reduzieren. Pro Mahlzeit können diese Kräuter täglich über einen längeren Zeitraum angewendet werden. Besonders die enthaltene Scharfgabe, welche zu den Bitterkräutern zählt, kann die Gallensekretion anregen, wodurch die Darmmotorik gesteigert wird und Fäulnisprozesse im Darm gehemmt werden können.
Stiefel Bierhefe kann eine positive Auswirkung auf die Verdauung und den Stoffwechsel haben. Die Inhaltsstoffe des Hopfens können adstringierende Effekte aufweisen. Die Darmperistaltik kann angeregt werden und die Bierhefe schafft parallel einen guten Nährboden für die essenziellen Darmbakterien, welche für Verdauungsprozesse notwendig sind.
Bei oder vor der Entstehung einer Gaskolik gerät das natürliche Darmmilieu meist aus dem Gleichgewicht, sodass Fehlgärungen/Gase entstehen können. Daraus folgt, dass man bei einem Ungleichgewicht des Darmmilieus schnell handeln sollte.
Die Stiefel Pflanzenkohle kann dazu beitragen jede Art von Dybalance im Magen-Darm-Trakt auszugleichen. Es handelt sich um ein reines Naturprodukt, welches viele Vorteile für den Verdauungstrakt mit sich bringt. Stiefel Pflanzenkohle kann Schadstoffe im Verdauungstrakt binden und bei der Ausscheidung dieser Stoffe helfen. Ebenso kann Stiefel Pflanzenkohle sich positiv auf Blähungen, Bauchkrämpfe und auch Kotwasser auswirken, denn Pflanzenkohle hat eine hohe Wasserbindefähigkeit. Leidet das Pferd im Allgemeinen unter einem Blähbauch und Gasen im Magen-Darm-Trakt, bietet es sich an, das tägliche Futter mit Kräutern wie Stiefel Fenchel und Stiefel Anis aufzuwerten. Beide Einzelkräuter können insbesondere eine krampflösende und beruhigende Wirkung auf den Verdauungstrakt haben. Blähungen und Gase können sich daher besser lösen und milde Kolik-Symptome gelindert werden. Beide Einzelkräuter können problemlos mehrmals am Tag in kleinen Mengen gefüttert werden. Besitzt man ein Pferd, welches zur Aufgasung neigt, macht es Sinn, Stiefel Fenchel und Stiefel Anis in Kombination mit den Stiefel Darmkräutern über einen längeren Zeitraum zu füttern, um akute Kolik-Symptome bestmöglich verhindern zu können.
Stiefel Magenkräuter können ebenfalls bei der Neigung zu Aufgasungen und Blähbäuchen eingesetzt werden. Die Inhaltsstoffe der Magenkräuter regen die Verdauung des Pferdes, speziell die Verdauung, die im Magen abläuft, an. Wird das aufgenommene Futter im Magen nicht richtig vorverdaut, kann dies zum einen zu (Kolik-) Schmerzen im Magen führen und zum anderen muss der Darm deutlich mehr verdauen, wenn der Magen zuvor nicht richtig gearbeitet hat. Das Problem dabei ist, dass manche Prozesse nur! im Magen ablaufen können und für eine reibungslose Verdauung auch müssen. Die Gesundheit des Magens ist bei Blähungen und Aufgasungen daher auch immer mit zu beachten.
Wie die Verdauung des Pferdes genau funktioniert, haben wir im Blogbeitrag „Das Verdauungssystem des Pferdes“ ausführlich erläutert.
Wie erkenne ich eine Kolik?
Es gibt bei einer Kolik einige Symptome, die auftreten können und an denen man eine mögliche Kolik erkennen kann. Zu diesen Symptomen zählen:
- Erhöhte Herzfrequenz
Bei einem gesunden Pferd liegt die Herzfrequenz bei etwa 28-45 Schlägen pro Minute. Leidet das Pferd unter einer akuten Kolik steigt der Puls oft an. - Erhöhte Atmung
Neben der erhöhten Herzfrequenz kann es ein, dass das Pferd auch schneller atmet, sodass die Atemfrequenz steigt. Ein gesundes Pferd in Ruhe macht etwa 10-15 Atemzüge pro Minute. - Nicht selten kommt es durch die Schmerzen der Kolik auch zu einer erhöhten Körpertemperatur. Die Körpertemperatur eines gesunden Pferdes liegt zwischen 37,5 – 38,3 Grad.
- Durch die Schmerzen verspannen sich die Pferde oft. Diese Verspannungen (im Bauchbereich) können sehr unterschiedlich aussehen. Manche Pferde fallen durch einen aufgezogenen Bauch auf. Andere Pferde lassen sich ungerne anfassen und reagieren vor allem im Bereich des Bauches mit Abwehrreaktionen.
- Eines der auffälligsten Symptome ist das typische Bild des (mehrfachen) Wälzens. Das Pferd legt sich ständig hin und wälzt sich mehrfach. Es steht auf, wirkt unruhig und legt sich meistens kurze Zeit danach wieder hin und wälzt sich erneut. Dieses Wälzen ist ein Leitsymptom einer Kolik und oft auch ein Warnsignal, denn wenn Pferde dieses Symptom zeigen, handelt es sich meistens um eine gefährliche Art einer Kolik.
- Ein ebenso auffälliges Symptom ist das Schlagen/ Treten unter den Bauch. Beim Führen oder Reiten könnte man erst auf einen Ungehorsam des Pferdes tippen. Doch es könnte auch ein Anzeichen für Schmerzen im Bauchbereich sein.
- Das mehrfache Schauen zum Bauch kann auch auf eine Kolik hinweisen. Die Pferde schauen vermehrt in Richtung Bauch und verharren manchmal sogar in dieser Position. Manche Pferde schlagen mit dem Kopf in Richtung Bauch als würden sie Fliegen abwehren wollen, obwohl dort keine sitzen.
- Sogar die Abwehrreaktion beim Satteln kann auf eine Kolik deuten. Durch den Druck des Gurtes können sich mögliche Schmerzen im Bauchbereich verstärken, sodass das Pferd das Satteln als unangenehm wahrnimmt. Besonders bei Pferden, die ein solches Verhalten sonst nicht zeigen, sollte man auf weitere Koliksymptome achten und das Pferd an diesem Tag beobachten.
- Auch der Kotabsatz des Tieres kann Auffälligkeiten zeigen. Setzt das Pferd in Kombination mit anderen Symptomen über einen längeren Zeitraum keinen Kot ab, ist dies definitiv nicht normal und kann auf eine mögliche Kolik hinweisen. Auch das Krampfen beim Äppeln oder ein verzögerter Kotabsatz sind pathologisch und sollten abgeklärt werden.
- Pferde, die unter Bauchschmerzen leiden, möchten in vielen Fällen nicht gerne fressen. Auch das Kraftfutter wird in solchen Fällen verweigert. Somit kann Appetitlosigkeit das Zeichen einer Kolik sein. Dieses Verhalten fällt natürlich besonders bei ansonsten „verfressenen“ Pferden auf, die nur darauf warten, dass wir den Futtertrog füllen. Verweigern diese Pferde ihr Futter ist Vorsicht geboten.
Wie kann ich bei einer Kolik helfen?
Eine Kolik jeder Art kann schnell gefährlich und/ oder lebensbedrohlich sein. Manchmal ist es für einen Laien schwer zu erkennen, wie schlimm die Kolik ist. Im Allgemeinen gilt immer: lieber den Tierarzt einmal zu früh und zu oft rufen als zu wenig. Wenn man zu lange wartet, können sich manchmal aus harmlosen, kleinen Problemen sehr schnell lebensgefährliche Situationen entwickeln.
Hat man den Tierarzt gerufen, muss man meistens noch einige Zeit warten, bis dieser im Stall eintrifft. Diese Zeit kann man sinnvoll nutzen, indem man das Pferd spazieren führt. Durch die leichte Bewegung wird die Darmtätigkeit angeregt und die Schmerzen können im besten Fall schon etwas gelindert werden. Zudem verhindert man beim Führen, dass sich das Pferd (erneut) wälzen möchte. In jeden Fall sollte man darauf achten, dass sich das Pferd und auch der Mensch nicht verletzen. Die Pferde sollten aus der Box genommen werden, da sie sich während der unruhigen Wälzversuche oft verletzen können und/ oder sich festlegen können. Das Abstellen oder Führen in einer Halle ist deutlich besser. Der weiche Boden und der Platz stellen ein geringeres Risiko für das Tier dar.
Auch der Mensch sollte wachsam das Pferd beobachten. Pferde, die unter Schmerzen leiden, können sich charakterlich stark verändern. Aus einem sonst sehr lieben Schmusepartner, kann ein unvorhersehbares Risiko entstehen. Die Pferde können sich aus dem Nichts hinschmeißen oder auch mal nach der führenden Person schlagen oder schnappen. Im besten Fall hat man eine zweite Person zur Hand, die einen in dieser stressigen Situation unterstützt und Hilfe leisten kann.
Wichtig ist es, dass man dem Pferd keine Belastung zumutet und den Stress so gering wie möglich hält. Man sollte das Pferd langsam in einer gewohnten, ruhigen Umgebung herumführen. Wenn es das Pferd beruhigt auch gerne mit einem anderen Pferd zusammen. Pferde sind Herdentiere und fühlen sich bei Schmerzen schutzlos. Ein weiteres Pferd kann die Situation eventuell entspannen. Sprecht mit dem Tierarzt ab, ob und wenn ja, was dein Pferd fressen soll und darf. Gebt dem Pferd keine Medikamente, die ihr vorher nicht mit dem Tierarzt besprochen habt. Manche Medikamente können das Krankheitsbild verändern, sodass man wichtige Hinweise übersehen kann.
Wie kann ich eine Kolik vorbeugen?
Über die verschiedenen Kolikarten wissen wir nun Bescheid. Wir wissen auch, welche Symptome auftreten können und wie wir Erste Hilfe leisten können. Doch im besten Fall möchte man eine Kolik ganz oder das wiederholte Auftreten einer Kolik verhindern. Hier sind einige Anhaltspunkte, worauf man achten kann:
- Pferde können auf Futterumstellungen sehr empfindlich reagieren, daher sollten jegliche Futterumstellungen immer langsam und schrittweise erfolgen. Neues Zusatzfutter sollte schrittweise eingeführt und die Umstellung von Weide auf Heu oder andersherum sollte über mehrere Tage gesteigert werden.
- Die Menge an Futter sollte stets im Auge behalten werden. Es sollte ausreichend Raufutter, also Heu und/ oder Weidegras in guter Qualität zur Verfügung stehen. Kraftfutter sollte individuell angepasst und in kleinen Portionen gefüttert werden.
- Pferde sollten Sand im besten Fall gar nicht aufnehmen (können). Pferde fressen von Natur aus vom Boden und wühlen mit ihren Nüstern auch gerne mal im Boden. Das dabei kleine Sandmengen mit aufgenommen werden, ist in der Regel kein Problem. Dennoch sollte die Sandaufnahme in jedem Fall gering gehalten werden! Ist man sich unsicher, ob und wie viel Sand das Pferd aufnimmt, können Kotproben Aufklärung schaffen. Ein Labor kann den Sandgehalt im Kot feststellen und der Besitzer kann gegebenenfalls reagieren und Fütterung sowie Haltung optimieren.
- Pferde sind Bewegungstiere. In der freien Natur sind sie bis zu 16 Stunden mit der Futtersuche beschäftigt. Dabei grasen sie in einem langsamen Schritttempo über große Weideflächen. Auch Pferde in Menschenhand sollten regelmäßig bewegt werden und/ oder zu ausreichend Bewegung animiert werden. Die tägliche Bewegung ist wichtig, um die Darmtätigkeit aufrechtzuhalten.
- Ein unterschätzter Punkt, welcher zu Koliken führen kann, ist der Parasitenbefall. Um einen Parasitenbefall entgegenzuwirken sollte das Pferd regelmäßig entwurmt werden. Ist man sich unsicher, ob das Pferd Parasiten hat und möchte nicht gleich zur nächsten Wurmkur greifen, kann man auch in diesem Fall eine Kotanalyse über ein Labor machen lassen. Das Labor kann Aussagen darüber treffen, in welcher Menge und vor allem auch mit welchen Parasiten das Pferd möglicherweise befallen ist.
- Ebenso sollten die oben aufgeführten Ursachen einer Kolik im besten Fall verhindert werden. Noch einmal kurz gefasst: Vermeidung von Stress, Sandaufnahme. Darmgesundheit pflegen und pelletiertes Futter stets gut einweichen.
Zusammenfassend kann man sagen, dass sich jede Art einer Kolik zu einem lebensbedrohlichen Zustand entwickeln kann. Man sollte Kolik-Symptome (er)kennen können und schnellstmöglich reagieren, die Erste-Hilfe-Tipps beachten und einen Tierarzt zu Rate ziehen. Jedes harmlose Kolik-Symptom kann sich in kurzer Zeit zu einem gefährlichen Krankheitsbild entwickeln. Noch heute verlieren jährlich viele Pferdebesitzer ihre Tiere wegen einer Kolik. Doch es gibt auch eine gute Nachricht, denn wenn man die Gesundheit seines Pferdes pflegt und die Haltungs- und Fütterungsbedingungen so optimal wie möglich gestaltet, können viele Koliken verhindern werden. Beobachtet das Verhalten eurer Pferde und holt euch lieber einmal zu viel Hilfe als einen Partner fürs Leben zu verlieren!
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