Nesselfieber beim Pferd
Von Laura Geßner
Unter „Pferdeleuten“ ist die Erkrankung des Nesselfiebers bekannt. Das liegt daran, dass sie zu den häufigsten Hauterkrankungen bei Pferden zählt. In fast jedem Stall gibt oder gab es bereits ein oder mehrere Pferde, die am Nesselfieber erkrankt sind. Die plötzlich auftauchenden Quaddeln am gesamten Pferdekörper sind nicht zu übersehen und sollten behandelt werden. In diesem Beitrag wollen wir über die Ursache dieser Hautveränderung sprechen und Behandlungsmethoden, Symptome und Ursachen identifizieren.
Was ist Nesselfieber beim Pferd?
Nesselfieber (auch häufig als Nesselsucht bezeichnet), in Fachkreisen auch Urtikaria genannt, ist eine übermäßige Immunreaktion des Pferdes auf bestimmte Reize. Dabei entstehen mit Lymphflüssigkeit gefüllte Quaddeln auf der Haut. Der Ausschlag befindet sich dabei zumeist am Hals, an den Schultern und im Brustbereich. In den meisten Fällen verläuft die Erkrankung harmlos. Wie bei jeder Krankheit gibt es aber auch bei der Urtikaria unterschiedliche Ausprägungen. Während bei einer leichten Form die Pusteln nach wenigen Stunden bis Tagen wieder verschwinden, können ausgeprägtere Formen gefährlicher sein. Hier leiden die Pferde zusätzlich an Juckreiz oder Fieber. Besonders, wenn sich die Quaddeln im Kopfbereich ausbreiten, kann es zu Atemproblemen kommen. Verursacher der Hautwölbungen ist das Gewebshormon Histamin, welches durch die Überfunktion des Immunsystems in erhöhtem Maß ausgeschüttet wird.
Das Hormon Histamin befindet sich im Körper jedes Organismus (also auch bei uns Menschen). Es wird vom Körper produziert und existiert ebenfalls in einigen Futtermitteln, dazu zählen zum Beispiel Silage oder auch kontaminierte Futtersorten. Außerdem sollte generell auf die Eiweißmenge im Futter geachtet werden, denn ein Übermaß an Eiweiß im Futter kann die Histaminproduktion anregen und somit das Nesselfieber begünstigen. Merkt euch hier als Faustregel, dass ein Pferd maximal 1g Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht an einem Tag zu sich nehmen sollte.
Eine erhöhte Menge an Histamin führt zu einer Erweiterung der Blutgefäße, dadurch setzt sich Lymphflüssigkeit in die Schleimhäute und die typischen Hautwölbungen entstehen. Weil der Pferdekörper versucht, den Überschuss an Histamin freizusetzen, können einige Pferde zusätzlich mit Fieber reagieren.
Wie entsteht Nesselfieber?
Die Ursachen für die Nesselsucht sind sehr vielfältig. Da es sich um eine Hautveränderung handelt, die durch eine allergische Reaktion ausgelöst wird, können die Faktoren durch endogene (innerlich) oder aber auch exogene (äußerlich) Reize entstehen.
Um den Verlauf der Erkrankung möglichst gering zu halten, sollte die Ursache für den Hautausschlag schnellstmöglich gefunden werden.
Folgende Faktoren können Auslöser des Nesselfiebers sein und sollten untersucht werden:
Exogen:
- Stiche von Mücken oder Bremsen
- Chemikalien und Zusatzstoffe in Wasch- oder Pflegemitteln
- Pollen
- Inhaltsstoffe in Medikamenten
- Einnahme von giftigen Pflanzen
- Allergien auf bestimmte Futtersorten
- …
Endogen:
- Stress
- Bereits bestehende Infektionen wie zum Beispiel Druse
- Darmschleimhautentzündungen
- Stoffwechselprobleme
- …
Die Suche nach den Auslösern für die Urtikaria ist nicht immer ganz einfach. Hierbei ist es wichtig, nicht die Geduld zu verlieren, denn besonders endogene Ursachen lassen sich nicht immer leicht identifizieren.
Tipp: Zieht bei der Ursachensuche unbedingt euren Tierarzt zu Rate. Dieser hat mehr Erfahrung mit möglichen Störfaktoren und kann euch behilflich sein. Wichtig ist, dass der Auslöser so schnell wie möglich identifiziert wird, damit sich die Krankheit nicht noch stärker ausbreitet oder immer wieder auftaucht.
Symptome für Nesselfieber
Im vorherigen Abschnitt haben wir bereits kurz über einige Symptome vom Nesselfieber gesprochen. Es ist jedoch sehr wichtig, die Hauterkrankung schnellstmöglich als solche zu identifizieren, weshalb wir in diesem Abschnitt noch einmal genauer auf die einzelnen Symptome eingehen möchten.
Die Quaddeln auf der Haut sind das häufigste Anzeichen von Nesselfieber. Die Hautwölbungen können am ganzen Körper auftauchen, meistens befinden sie sich aber im Brust-, Schulter- und Halsbereich. Die Pusteln können in ihrer Größe und Form stark variieren. In der Regel sind sie rund und erinnern von der Form an die Pusteln, die entstehen, wenn man mit der Haut an einen Brennnesselstrauch gekommen ist. Die Quaddeln können sich allerdings auch längs und zusammenhängend zeigen. Bei dieser Art der Erkrankung handelt es sich um eine Streifenurtikaria.
Die Quaddeln haben zu Anfang keine „offenen Stellen“. Fangen jedoch die Pusteln auf der Haut an zu jucken und brennen, kann sich euer Pferd die betroffenen Stellen, ähnlich wie beim Sommerekzem, aufkratzen. Infektionen haben jetzt natürlich leichtes Spiel.
Ähnlich sieht es aus, wenn sich nach einigen Tagen die Quaddeln nicht zurückbilden und bernsteinfarbene Flüssigkeit aus den Hautwölbungen austritt. Spätestens jetzt solltet ihr unbedingt einen Tierarzt kontaktieren. Denn wenn die Sekrete verkrusten und nicht behandelt werden, sind Entzündungen auf der Haut und Infektionen vorprogrammiert.
Auch Fieber kann hieraus resultieren. Eine Ausbreitung im Kopfbereich kann zu angeschwollenen Augenlidern und Nüstern führen. Hierdurch können Probleme mit der Atmung entstehen.
Achtet also unbedingt auf das Verhalten eures Pferdes und ruft lieber zu früh als zu spät euren Tierarzt. Auch wenn ihr euch nicht sicher seid, ob euer Pferd tatsächlich an Nesselfieber leidet, holt euch fachkundigen Rat von Experten. Macht nichts auf eigene Faust, denn dadurch kann sich die ganze Situation eventuell noch verschlimmern.
Wie kann ich mein Pferd bei Nesselfieber unterstützen?
Leidet euer Pferd tatsächlich unter der Nesselsucht, müsst ihr nicht direkt den Kopf in den Sand stecken. Denn wie schon betont, ist die Erkrankung in den meisten Fällen unbedenklich. In der Regel klingen die Symptome nach ein paar Tagen ohne eine nötige Behandlung wieder ab.
Sollte dies nicht der Fall sein, ist eine Kortisontherapie des Tierarztes zu empfehlen. Kortison hilft dabei, die Allergie zu minimieren und somit die Schwellungen am Pferdekörper zu reduzieren.
Ihr könnt außerdem Apfelessig mit der gleichen Menge an kaltem Wasser auf die Quaddeln geben. Es entsteht ein Kühlungseffekt, der den Juckreiz lindern und die Schwellungen reduzieren kann.
Bei einer allergischen Reaktion stehen immer die Haltungsoptimierung, das Stressmanagement und die richtige Fütterung im Vordergrund. Ihr solltet deshalb gemeinsam mit eurem Tierarzt auf Ursachenforschung gehen und diesen drei Punkten besonders viel Aufmerksamkeit schenken, denn eine optimale Haltung und Fütterung mit wenig Stress ist die beste Methode, um euer Pferd vor einem schlimmeren Verlauf oder einem erneuten Ausbruch der Urtikaria zu schützen.
Tipp: Besonders allergische Reaktionen, die durch eine falsche Fütterung ausgelöst werden, sind keine Seltenheit. Untersucht deshalb unbedingt euer Grundfutter auf Giftpflanzen, schimmelige Stellen und achtet auf eine gute Qualität. Ist das Futter schimmelig oder von schlechter Qualität, kann dies das Immunsystem des Pferdes schwächen. Achtet außerdem darauf, dass ihr eurem Pferd nicht zusätzlich Müsli oder andere Futtermittel mit einer hohen Anzahl an Konservierungsstoffen füttert. Auch Kräuter wie Mistelkraut oder Sonnenhut sind nicht zu empfehlen. Hierdurch wird das Immunsystem nur noch stärker angeregt. Füttert stattdessen lieber Bitterstoffe oder Milchsäurebakterien, da diese bei der Verdauung unterstützen können und ihnen zudem eine entgiftende Wirkung nachgesagt wird. Überprüft auch die Einstreu und die Inhaltsstoffe in euren Waschmitteln, hier könnten Zusatzstoffe enthalten sein, auf die euer Pferd allergisch reagiert.
Auch im Futtermittelbereich gibt es einige natürliche Ergänzungsfuttermittel, die zur Prävention vor, Unterstützung während und Nachbehandlung von Nesselfieber eingesetzt werden können.
Im Folgenden stellen wir euch einige der Produkte vor. Besprecht aber auch hier die einzelnen Schritte mit eurem Tierarzt, damit sich durch eine etwaige Fehleinnahme die Krankheit nicht noch verschlimmert.
Um die Leber zu unterstützen, kann die Gabe von Bitterkräutern sinnvoll sein. Die Stiefel Leberkräuter beinhalten eine Kombination aus Kräutern, die Bitterstoffe enthalten, welche die Leber in ihrer Funktion als Entgiftungsorgan des Körpers unterstützen können.
Stiefel Mariendistelsamen können ebenfalls einen positiven Effekt auf die Leber haben, da sie den Wirkstoff Silymarin enthalten. Silymarin kann bei der Fettverdauung in der Leber helfen. Stiefel Mariendistelöl erhält außerdem essentielle Omega-6-Fettsäuren, die sich positiv auf Haut und Fell des Pferdes auswirken können.
Aber nicht nur die Leber dient als Entgiftungsorgan. Auch die Niere verstoffwechselt Abfallprodukte. Deshalb können und sollten die Stiefel Nierenkräuter und der Stiefel Nierenkräutersaft bei einer Entgiftungskur ebenfalls eingesetzt werden. Den enthaltenen Kräutern wird eine entwässernde Wirkung nachgesagt, sodass schädliche Stoffe besser aus der Niere ausgespült werden können.
Die Stiefel Pflanzenkohle besteht aus 100 % reiner Pflanzenkohle, die wie ein Reinigungsschwamm funktioniert. Sie kann Giftstoffe im Magen-Darm-Trakt binden und eignet sich daher zur Unterstützung des Stoffwechsels und der Verdauung.
Die Stiefel Schwarzkümmelsamen und das Stiefel Schwarzkümmelöl können sich bei allergischen Hautreaktionen wie dem Nesselfieber positiv auswirken. Beide Produkte enthalten Omega-6-Fettsäuren, welche sowohl bei der Regeneration der Leberzellen als auch bei der Regulierung der Histaminausschüttung helfen können. Wir haben ja bereits gelernt, dass eine zu hohe Dosis des Gewebshormons Histamin für die allergische Reaktion verantwortlich sein kann. Wird diese gehemmt, kann sich das Immunsystem des Pferdes schneller regenerieren.
Nesselfieber schwächt das Immunsystem des Pferdes. Um das Immunsystem zu unterstützen und die Abwehrkräfte zu stärken, können Stiefel Immunkräuter gefüttert werden. Stiefel Immunkräuter können auch bei der Bekämpfung des Entzündungsprozesses helfen. Die Immunkräuter sind auch als Kräutersaft erhältlich.
Stiefel Hagebutten können durch ihren natürlichen Gehalt an Vitamin C das Immunsystem des Pferdes ebenfalls stärken und sind darüber hinaus perfekt als gesundes Leckerli direkt aus der Hand geeignet.
Zur Verbesserung der Abwehrkräfte und als Stütze beim Genesungsprozess bietet sich die Fütterung von Stiefel Echinacea an. Echinacea, auch Sonnenhut genannt, ist ein traditionelles, indianisches Kraut, das auch zur Vorbeugung eingesetzt werden und sich positiv auf das allgemeine Wohlbefinden des Pferdes auswirken kann.
Stiefel Seealgenmehl kann sowohl das Immunsystem unterstützen als sich auch positiv auf die Hautveränderung, die das Nesselfieber verursacht, auswirken. Stiefel Seealgenmehl ist reich an Mineralien und Aminosäuren und kann so die körpereigenen Abwehrkräfte stärken und gleichzeitig Hautunreinheiten reduzieren beziehungsweise vorbeugen.
Entsteht die Hautallergie aufgrund von zu viel Stress, kann die tägliche Fütterung von Stiefel Mag Plus oder Stiefel Mag Plus Liquid sinnvoll sein. Magnesium, Vitamin E und Vitamin B12 können den Pferdekörper wieder ins Gleichgewicht bringen. Das Vitamin B12 wirkt nervenstärkend, Vitamin E fördert die Leistungsfähigkeit und das Magnesium kann den durch Stress verursachten erhöhten Magnesiumverbrauch besser ausgleichen.
Die Stiefel Nervenkräuter oder der Stiefel Nervenkräutersaft haben einen positiven Effekt auf den Magen und können beruhigend wirken, wodurch der Stresspegel des Pferdes reduziert werden kann.
Als Allround-Talent für die Gesundheit des gesamten Organismus gilt Hanf. Hanf enthält nicht nur wichtige Aminosäuren, Mineralien und Omega-3- Fettsäuren, sondern auch eine Reihe sekundärer Vitamine, wie beispielsweise Vitamin E. Durch die Vielzahl an hochwertigen Inhaltsstoffen können Stiefel Hanfsamen beziehungsweise Stiefel Hanföl bei Herz-Kreislaufproblemen, Muskelverspannungen oder einem geschwächten Immunsystem eingesetzt werden. Außerdem können beide Produkte bei Hautproblemen helfen und Juckreiz lindern.
Möchtet ihr verhindern, dass sich durch den Juckreiz offene Stellen bilden, empfiehlt sich die Nutzung von Stiefel Eczem Protect. Stiefel Eczem Protect ist eine Hautpflegelotion mit Nelke, Wacholder und Lavendel zur Unterstützung bei Hautirritationen, Juckreiz oder Sommerekzem. Die Hautpflegelotion besteht aus Nelken, Wachholder und Lavendel und kann so trockene, empfindliche oder juckende Haut durch seine schützenden und vitalisierenden Wirkstoffe intensiv unterstützen und pflegen. Ihr könnt Stiefel Eczem Protect einfach ein- bis zweimal täglich auf die Quaddeln aufragen.
Wichtig: Bitte achtet darauf, dass ihr Stiefel Eczem Protect nicht auf bereits offene Stellen auftragt.
Da Nesselfieber auch durch Stiche von Mücken oder anderen Insekten entstehen kann, ist ein guter Fliegenschutz unabdingbar. Stiefel bietet eine Reihe unterschiedlicher Insektenschutzmittel mit verschiedenen Wirkstoffen an. Egal, ob Spray, Gel oder Roll On – Stiefel hält für jedes Pferd-Reiter-Paar das passende Produkt parat. Stiefel RP1 und Stiefel FlyStop sind Repellentien, die sich reversibel an die Geruchsrezeptoren der Insekten anheften und sie so davon abhalten, sich auf dem Pferd niederzulassen.
Fazit
Nesselfieber ist eine allergische Reaktion, die sich durch Quaddeln am Pferdekörper bemerkbar macht. Ihre Auslöser können endogener oder exogener Natur sein und sind nicht immer leicht zu identifizieren. Die Hilfe eines Tierarztes ist hier unumgänglich. Wenn die Ursachen gefunden werden, verschwindet die Krankheit meistens von selbst. Zusätzlich gibt es einige natürliche Hilfsmittel, die dabei unterstützen können, die Urtikaria einzudämmen und das Immunsystem des Pferdes zu stabilisieren.
Also nicht in Panik geraten, wenn ihr die Hautwölbungen bei eurem Pferd entdeckt. Die Urtikaria ist in den meisten Fällen gut behandelbar! 😉
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