Hufkrankheiten
Von Amelie Kokorsky
Nach dem vorherigen Beitrag „Starke Hufe“ mit den Themen Pflege, Gesundheit und allgemeine Anatomie, also den Aufbau von Knochen, Sehnen, Bändern der Hufe, folgt der Beitrag über die Pathologie, also die Krankheitsbilder, bezogen auf die Hufe und die umliegenden Strukturen der Hufe.
Huferkrankungen sind bei Pferden keine Seltenheit mehr und sollten in jedem Fall ernst genommen und schnellstmöglich behandelt werden. In diesem Beitrag möchten wir auf die häufigsten Huferkrankungen eingehen und diese etwas ausführlicher erklären, denn nur auf einem gesunden Huf kann auch ein glückliches Pferd stehen. Pferde laufen, gehen und stehen die meiste Zeit ihres Lebens und belasten ihre Hufe daher mehrere Stunden am Tag. Wenn man es genau nimmt, belasten Pferde ihre Hufe eigentlich ständig, denn die einzige Zeit, in der die Hufe keiner Belastung ausgesetzt sind, ist der Zeitraum, indem die Pferde schlafen. Bekanntlich ist das Pferd ein Fluchttier und liegt nur wenige Stunden am Tag, folglich ergibt sich eine Belastungszeit der Hufe von nicht selten 20 Stunden täglich. Stellt man sich nun vor, dass das Pferd durch Erkrankungen Schmerzen hat oder eine Fehlstellung entwickelt, kann dies immense Folgen auf die gesamte Gesundheit des Pferdes haben. Huferkrankungen sollten also nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Im weiteren Verlauf gehen wir nun auf die einzelnen Erkrankungen und Symptome ein.
Hufrehe
Was ist Hufrehe und wie entsteht sie?
Hufrehe tritt heutzutage (vor allem bei Ponys) immer häufiger auf. Leider endet diese Erkrankung unbehandelt manchmal sogar mit dem Tod der betroffenen Tiere. Hufrehe stellt damit eine gefährliche und behandlungsbedürftige Erkrankung dar. Bei der Hufrehe kann man noch Unterschiede zwischen einer akuten und einer chronischen Hufrehe und zwischen einer Belastungs- und Geburtsrehe machen. Die Ursache einer Hufrehe kann also sehr vielseitig sein.
Im Gegensatz zu der Belastungs- oder Geburtsrehe kommt die akute Hufrehe deutlich häufiger vor. Die Ursache für das Auftreten einer Hufrehe sind in den meisten Fällen Haltungs- und Fütterungsfehler und daraus resultierende Stoffwechselerkrankungen. Typische Auslöser können zum Beispiel fruktanhaltiges Futter, Schimmelpilze im Heu, Cortison-Gaben oder Silagefütterung sein.
Ponys reagieren auch empfindlich auf höhere Zucker- und Proteingehalte im Futter. Pferde, die bereits unter einer Insulinresistenz, Cushing, dem Equinen Metabolischen Syndrom oder einer Nierenfunktionsstörung leiden, neigen zu einem höheren Risiko an Hufrehe zu erkranken. Der Stoffwechsel dieser Pferde ist häufig schon sehr vorbelastet, sodass weitere Haltungs- und Fütterungsfehler schneller zu Hufrehe führen können. Hat ein Pferd in seinem Leben einmal Hufrehe durchgemacht, so bleibt es sein Leben lang gefährdet, eine neue Hufrehe zu bekommen.
Bei der Erkrankung kommt es zu einer Entzündung im Hufbereich. Durch diese Entzündung kann es dazu kommen, dass sich das Hufbein (der Knochen im Huf) nach unten absenkt. Dieses Absenken des Hufbeins ist von außen nicht zu erkennen und wird erst auf einem Röntgenbild sichtbar. Das Absenken kann dazu führen, dass es zu Quetschungen innerhalb des Hufes kommt und andere Gefäße oder Strukturen abgedrückt werden. Dieser Prozess kann zu Durchblutungsstörungen führen, welche für das Pferd schmerzhaft sind. In schlimmen Fällen kann das Hufbein soweit absinken, bis es durch die Hufkapsel durchbricht. Dieser Durchbruch ist auch mit dem bloßen Auge zu erkennen. Kommt es zu einem solchen Durchbruch, sind Todesfälle leider sehr häufig. Die betroffenen Pferde leiden unter heftigen Schmerzen und können kaum stehen. In diesem Stadium sollte man sehr schnell mit einer Behandlung starten, aber nicht selten werden die Pferde erlöst, da die Schmerzen zu stark und die Aussichten für die Zukunft des Tieres zu schlecht sind.
Wie erkenne ich Hufrehe?
Doch soweit muss es nicht kommen. Es gibt viele Symptome, die bereits im früheren Stadium auf eine Hufrehe hinweisen, sodass man dem Pferd schneller helfen und das Voranschreiten der Hufrehe stoppen kann.
Im Anfangsstadium sind die betroffenen Hufe wärmer. Die Pferde zeigen eine (leichte) Lahmheit, wobei auch mehrere Hufe betroffen sein können. In manchen Ställen ist eine Hufzange vorhanden mit der man den Huf abdrücken kann. Liegt Hufrehe vor, reagieren die Pferde meist mit Schmerzen. Bei der Anwendung der Zange ist allerdings Vorsicht geboten, da man den Huf des Pferdes auch beschädigen kann oder ein Durchbruch des Hufbeins provozieren könnte. Ist man sich in dem Umgang mit der Hufzange unsicher, sollte man lieber auf einen erfahrenen Hufschmied oder Tierarzt zurückgreifen.
Als Differenzialdiagnose sollte man bei Wärme, Pulsation und Druckempfindlichkeit im Huf auch an einen Hufabszess denken. Eine genaue Diagnose ist also sehr wichtig.
Im Gangbild des Pferdes kann man zu Beginn der Diagnose einen klammen Gang mit kurzen Schritten beobachten. Die Pferde wollen nicht gerne auftreten und laufen verhalten. Dieses Gangbild verstärkt sich bei einem harten Boden oft mehr als auf einem tiefen (sandigen) Boden. Umso mehr der Boden das Gewicht des Pferdes abfedert und den Druck der Hufe reduzieren kann, umso besser wird das Pferd laufen. Unbehandelt wird sich das Gangbild dennoch verschlechtern bis das Pferd auch auf einem weichen Boden nicht mehr gut laufen kann. Beobachtet man das Pferd über einen längeren Zeitraum, fällt einem auf, dass das Pferd ein Bein vermehrt schont, um den Huf zu entlasten. Auch beim Anheben der Hufe, zum Beispiel beim Auskratzen der Hufe, kann man manchmal beobachten, dass das Pferd bei einem oder mehreren Hufe das Anheben etwas verweigert. Hat sich beispielsweise am vorderen, rechten Huf Hufrehe entwickelt, würde es den linken Huf nicht heben wollen, denn dann müsste der rechte Huf die Last tragen, was zu Schmerzen führen kann.
Schreitet das Stadium der Hufrehe weiter voran, steht das Pferd in Ruhe oft in einer sogenannten „Sägebockhaltung“. Es streckt die Vorderbeine weit von den Hinterbeinen weg. Der Rücken hängt etwas durch und das Pferd zeigt einen Ausdruck von Unwohlsein und Schmerz. Die Pferde nehmen die Haltung ein, um die Zehen zu schonen. In diesem Stadium ist das Hufbein meistens schon etwas abgesenkt und drückt in Richtung der Zehe. Spätestens wenn man ein solches Verhalten bei seinem Pferd beobachtet, sollte man (be-) handeln.
Im weiteren Verlauf kann es unbehandelt ansonsten zu einem Hufbeindurchbruch und zu einem Festliegen des Pferdes kommen, da das Tier vor Schmerzen in den Hufen nicht mehr stehen kann. Wie sicher jeder weiß, ist es gefährlich, wenn ein Pferd über einen längeren Zeitraum liegt. Schnelles Handeln ist also sehr wichtig. Das Leben des betroffenen Tieres ist in diesem Stadium stark gefährdet.
Besteht der Verdacht auf Hufrehe sollte man für die weitere Diagnose einen Schmied oder Tierarzt zu Rate ziehen. Durch die Aufnahme von Röntgenbildern lässt sich das Stadium der Hufrehe besser beurteilen. Auch eine Blutabnahme kann über die Entzündungswerte im Blut mehr Aufschluss geben.
Was kann ich tun, um einen neuen Hufreheschub zu verhindern / mein Pferd vor Hufrehe zu schützen?
In einem akuten Zustand besteht die Erste Hilfe Maßnahme in dem Anrufen des Tierarztes und dem folgenden Verabreichen von Medikamenten, um die Schmerzen des Tieres zu lindern und das Fortschreiten der Rehe so gut es geht aufzuhalten.
Ist der Hufreheschub überstanden bzw. die gefährliche Phase der Hufrehe geschafft, sollte man über mögliche Ursachen genau nachdenken und alle möglichen auslösenden Faktoren überdenken und abschaffen. Für die Zukunft kann man die Haltungs- und Fütterungsbedingungen der Pferde oft verbessern, um den Tieren langfristig zu helfen und einen weiteren Hufreheschub bestmöglich zu verhindern.
Da eine Ursache für eine Hufrehe ein gestörtes Darmmilieu sein kann, macht die Durchführung einer Darmsanierung in vielen Fällen Sinn. Hierzu findet ihr einen sehr hilfreichen Beitrag auf unserem Blog. Die Darmsanierung kann nur erfolgreich sein, wenn der Grundstein der Fütterung stabil ist. Schimmliges Heu oder Silage sollten definitiv nicht mehr oder generell nicht verfüttert werden.
Heulage/ Silage kann den Darm der Pferde ansäuern und zu starken Stoffwechselstörungen führen. Ist der Stoffwechsel gestört, ist das Risiko einer Hufrehe deutlich erhöht.
Auch die Nierenfunktion spielt eine Rolle bei der Gesundheit der Hufe. Eine Nierenfunktionsstörung zählt daher ebenfalls zu den möglichen Ursachen einer Hufrehe. Die Unterstützung der Nierenfunktion kann hier Abhilfe schaffen. Zu den hilfreichen Kräutern zählen in diesem Fall Brennnessel, Weidenrinde und Mädesüß.
Brennnessel enthält Kalium, welches die Nierentätigkeit fördern kann. Zudem kann die Durchblutung des Pferdes unterstützt werden.
Weidenrinde wird eine entzündungshemmende Wirkung nachgesagt und kann damit eine mögliche Entzündung in den Hufen lindern. Die entzündungshemmende Wirkung wird dem enthaltenden „Salicin“ in der Weidenrinde zugesprochen.
Ebenfalls kann auch Stiefel Mädesüß der Entzündung in den Hufen entgegenwirken. Da Mädesüß auch die Durchblutung fördern kann, kann sich dieses Kraut auch auf Niere und Hufe positiv auswirken.
Stiefel Nierenkräuter enthalten speziell ausgewählte Kräuter, welche die Nierenfunktion unterstützen und die Tätigkeit der Niere fördern können. Die Bioverfügbarkeit der enthaltenden Kräuter ist dabei sehr hoch.
Stiefel MSM kann ebenso bei Hufrehe eingesetzt werden. Zum einem liegt bei einer gestörten Darmflora oft auch ein Schwefelmangel vor, zum anderen wird der Huf, insbesondere das Hufhorn, bei Hufrehe in Mitleidenschaft gezogen. Um in Zukunft ein stabiles Hufhorn aufbauen zu können, benötigt der Organismus für den Bau den Hufhorns Schwefel. Die Zufütterung von Stiefel MSM kann diesen Bedarf decken oder auch einen möglichen Schwefelmangel ausgleichen.
Viele Pferde sprechen auch sehr gut auf kühlende Umschläge mit Stiefel Suspenat oder Stiefel Mineralpaste an. Auch das Kühlen mit einem Wasserschlauch finden viele Pferde gut. Bei ruhigen Pferden kann man auch den ganzen Huf in einen großen Eimer mit kaltem Wasser stellen. Durch die Abkühlung können die Schmerzen durch die Entzündung im Huf gelindert werden.
Die Grundfütterung, also die Fütterung von Heu und Stroh, sollte sehr kontrolliert durchgeführt werden. Die Pferde sollten weder fasten noch einer abrupten Fütterungsumstellung unterzogen werden, aber das Füttern mit Heu und Stroh sollte (nach Absprache mit dem Tierarzt oder Tierheilpraktiker) dosiert erfolgen. In der ersten Zeit während oder nach einer Rehe sollten die Pferde kein Heu ad libitum bekommen. Die Fütterung aus Heunetzen kann die Arbeit dabei sehr erleichtern. Die Pferde können ständig kleine Mengen fressen, ohne, dass sie zu viel Futter auf einmal zu sich nehmen und ohne, dass lange Fresspausen entstehen.
Eine ausreichende Versorgung mit Mineralfutter ist selbstverständlich sehr wichtig. Stiefel Mineral stellt eine gute Möglichkeit dar, den täglichen Bedarf an Mineralien zu decken. Auf Leckerlis wie Äpfel, Möhren und Brot sollte streng verzichtet werden. Auch Rübenschnitzel stellen wegen des hohen Pektingehalts keine gute Futterlösung dar.
Viele Hufrehe-Pferde bevorzugen weiche Böden, sodass bei der Haltung auf Ausweichmöglichkeiten mit weichem Boden wie Sand, Späne oder Hackschnitzel geachtet werden sollte. Ist die schlimmste Zeit der Hufrehe überstanden und das Training wird langsam wieder aufgenommen, kann man auch die Futterration langsam erhöhen. Man sollte jedoch immer bedenken, dass ein Pferd, das einmal Hufrehe hatte, immer anfällig für diese Erkrankung sein wird. Die möglichen Rehesymptome sollten täglich im Auge behalten werden und jede Futterumstellung mit Bedacht durchgeführt werden. Die Darmgesundheit und die Nierenfunktion sollten stets optimiert und beobachtet werden.
Podotrochlose
Was ist Podotrochlose und wie entsteht sie?
Bei der Podotrochlose sprechen viele Pferdebesitzer von: „ Mein Pferd hat Hufrolle.“. Das stimmt allerdings nur bedingt, denn jedes Pferd hat in einem gesunden anatomischen Bild eine Hufrolle. Die Podotrochlose ist eine Erkrankung an dem Hufrollen-Apparat. Der gesamte Hufrollen-Apparat (Podotrochlea) besteht aus mehreren Teilen im Bereich des Hufs. Dazu zählen: Strahlbein und Schleimbeutel an der Hufrolle und der tiefen Beugesehne, welche bis in den Huf reinzieht. Betrachtet man das Zusammenspiel dieser Teile kann man den Hufrollen-Apparat als eine Art „Umlenkrolle“ im Huf sehen.
Ist nun eines dieser Bestandteile des Hufrollen-Apparats verletzt, beschädigt oder entzündet, spricht man von der Podotrochlose. Bei der Erkrankung handelt es sich in den meisten Fällen um einen entzündlichen Prozess am Hufrollen-Apparat. Es können nur einzelne Bestandteile von der Entzündung betroffen sein oder auch der gesamte Hufrollen-Apparat, da die Entzündungen von einer betroffenen Struktur auf eine umliegende übergreifen können.
Kliniken berichten, dass die Vorderbeine der Pferde, deutlich häufiger betroffen sind als die Hinterbeine. Meistens sind sogar beide Vorderbeine betroffen, die ersten Symptome zeigen sich zu Beginn aber nur an einem Bein, weil die Beine unterschiedlich stark betroffen sein können.
Die Ursachen dieser Erkrankung sind sehr vielseitig. Natürlich spielt die Bearbeitung und die Stellung der Hufe eine sehr wichtige Rolle. Wächst ein Huf falsch oder wird zu selten ausgeschnitten, sodass der Huf zu lang ist, ändert sich die Belastung am Huf und wirkt sich somit auch auf die beteiligten Strukturen (Sehnen im Huf) aus.
Die Fesselstellung kann bei Pferden von Geburt an zu steil oder flach sein, was ebenfalls zu einer unphysiologischen Belastung des Hufrollen-Apparats führen kann. Aber auch hier kann die mangelnde oder schlechte Hufbearbeitung zu einer Fehlstellung der Fessel führen.
Haltungsfehler in Form von zu wenig Bewegung (Boxenhaltung) oder auch Ausläufe mit extrem tiefem Boden, wie man sie gerne im nassen matschigen Herbst/ Winter findet, können zu einer Überlastung des Hufrollen-Apparats führen.
Die Reitweise spielt in dem Maße eine Rolle, dass der Reiter die Belastung langsam und regelmäßig steigern soll. Ein Pferd, das es gewohnt ist, 4x in der Woche 30 Minuten Schritt und Trab zu laufen, sollte nicht plötzlich an einem langen Ausritt von mehreren Stunden auf unterschiedlichen Böden und vielleicht sogar mit Hindernissen teilnehmen. Die gesamten Strukturen des Pferdes sind auf diese Belastung nicht vorbereitet. Eine Überlastung und eine Entzündung am Hufrollen-Apparat kann die Folge sein.
Das Alter der Pferde ist bei jeder Art von Bewegung und Belastung nicht außer Acht zu lassen. Junge Pferde sollten mit einem sich langsam steigernden Training an die Belastung der „Reitwelt“ jeglicher Art herangeführt werden. Ansonsten gilt auch bei jungen Pferden, dass eine zu intensive Trainingseinheit die Sehnen und Bänder des Pferdes schädigend beanspruchen kann.
Wie erkenne ich Podotrochlose?
Das Problem an der Podotrochlose ist unter anderem der schleichende Prozess dieser Erkrankung. Viele Pferdebesitzer bemerken die Erkrankung erst, wenn starke Symptome wie Lahmheit oder Taktfehler (an der Vorhand) auftreten. Die Symptome verschlechtern sich bei Bewegung auf sehr hartem oder auch auf sehr tiefen Böden. Besonders Springpferde sind in der Symptomatik deutlich, da sie ihrer Aufgabe des Absprungs nur noch ungerne folgen. Beim Landen nach dem Sprung liegt eine starke Belastung auf dem Hufrollen-Apparat. Ist dieser entzündet, können die Pferde nach dem Sprung unterschiedlich starke Schmerzen in den betroffenen Beinen spüren. Die Pferde merken sich diese (zunehmenden) Schmerzen und verweigern vermehrt den Absprung.
Die genaue Diagnose ist recht schwer zu stellen, daher sollte man die Grundsymptome wie Lahmheit, Taktunreinheiten, Verweigerung beim Springen oder Leistungsminderung im Gangbild ernst nehmen und dem Pferd schnellstmöglich eine Pause gönnen. Im Röntgenbild kann man nur das Strahlbein sehen. Andere Bestandteile des Hufrollen-Apparats sind im Röntgenbild schwer bis gar nicht zu erkennen. Die Diagnose und die Ermittlung vom Grad der Erkrankung sind also relativ schwer. Umso wichtiger ist es, dass man sein Pferd nach, vor und während der Bewegung am oder unter dem Reiter beobachtet und bei Auffälligkeiten im Bewegungsapparat schnell handelt. Die erste Hilfe besteht hier in dem Beenden der Belastung! Wurde die Diagnose Podotrochlose gestellt, kommt es auf das richtige Training und die Haltung sowie die regelmäßige Hufbearbeitung an. Im Training kommt es auf die Lastaufnahme der Hinterhand an.
Was kann ich tun, um Podotrochlose zu verhindern / dem Ausbruch von Podotrochlose vorzubeugen?
Der Reiter kann der Podotrochlose entgegenwirken, indem er sein Pferd regelmäßig dazu auffordert, Last auf die Hinterhand zu bringen. Diese Reitweise ist sehr anstrengend für das Pferd und sollte langsam aber ständig ins Training aufgenommen werden. Jedes Pferd läuft von Natur aus vermehrt auf der Vorhand. Mit der Lastaufnahme auf die Hinterhand kann die Vorhand während des Trainings geschont werden.
Natürlich können viele Krankheiten, wie auch die Podotrochlose, vererbt werden. Daher sollte man bei der Wahl des Pferdes auch immer die Abstammung und die Krankheiten der Elterntiere abfragen, um mögliche Erbfehler bestmöglich zu reduzieren.
Um die Entzündung der Hufrollen zu lindern, kann die Gabe von Stiefel Teufelskralle helfen. Der Teufelskralle wird eine entzündungshemmende Wirkung nachgesagt, sodass sie oft zur Schmerzreduktion bei Pferden eingesetzt wird. Die geschnittene Wurzel kann einfach unter das tägliche Futter gemischt werden. Die Wirkstoffe der Teufelskralle können dann den gesamten Bewegungsapparat und die Heilung der Podotrochlose des Pferdes unterstützen. Da Teufelkralle nicht sehr gerne gefressen wird, kann man bei Futterverweigerung auch auf die Stiefel Teufelskralle Pellets zurückgreifen. Die pelletierte Form wird von einigen Pferden im Futter untergemischt oder mit dem Mash aufgeweicht besser mit gefressen.
Mädesüß und Weidenrinde können, wie oben bereits erwähnt, die Durchblutung fördern. Gerade wenn das Pferd durch die Podotrochlose eher geschont und ganz kontrolliert bewegt werden soll, ist die Unterstützung der Durchblutung sehr wichtig. Je weniger das Pferd sich bewegt (Boxenhaltung), umso schlechter arbeitet die „Hufpumpe“ und der gesamte Bereich der Hufe und umliegenden Strukturen werden weniger durchblutet. Auch Pferde können durch eine verminderte Durchblutung das Gefühl von „eingeschlafenen Füßen“ bekommen.
Da die Podotrochlose vermehrt in den Vordergliedmaßen auftritt, sollte das Pferd im Training bestmöglich seine Hintergliedmaßen zur Lastaufnahme nutzen. Durch die primäre Last auf der Hinterhand können die Vorderbeine geschont werden. Damit das Pferd jedoch Last auf die Hinterhand aufnehmen kann, gehören neben einer korrekten Reitweise und Hilfengebung auch eine ausgeprägte und gesunde Muskulatur (in der Hinterhand) dazu. Sollte das betroffene Pferd eine Schwäche in der Hinterhand haben und in diesem Bereich Muskeln aufbauen oder generell nach der längeren Trainingspause Muskulatur aufbauen müssen, dann kann die Gabe von Stiefel Amino Plus einen ausreichenden Muskelaufbau positiv fördern. Alle drei essenziellen Aminosäuren, die das Pferd nicht selber im Körper herstellen kann, aber zwingend für den Muskelaufbau benötigt, sind im Stiefel Amino Plus enthalten.
Hufkrebs
Was ist Hufkrebs und wie entsteht er?
Hufkrebs tritt bei Pferden zum Glück recht selten auf und ist im Kreise der Pferdewelt auch eher unbekannt. Man sollte sich auch von dem bekannten Wort „Krebs“, welches als schlimme oft tödliche Krankheit (Karzinom) bekannt ist, abwenden. Der Hufkrebs hat nämlich nichts mit einem Karzinom zu tun! Dieses Wort entstand viel mehr wegen der optischen Ähnlichkeit zu einer krebsartigen Wucherung, denn ist ein Pferd an Hufkrebs erkrankt, leidet es unter einem starken Wachstum der hornbildenden Strukturen. Das Gewebe des Hufs wächst sehr schnell und vor allem der Hufstrahl ist von dem schnellen Wachstum betroffen. Optisch ähnelt dieses Wachstum einem Blumenkohl, denn die Hornstruktur ändert ihr Aussehen. Das Aussehen ändert sich unter anderem auch, weil Hufkrebs oft in Kombination mit Strahlfäule auftritt. In manchem Stadien sind diese Erkrankungen kaum voneinander abzutrennen. Durch das parallele Auftreten beider Erkrankungen wird der Huf meist von Bakterien, Pilzen und/ oder Viren befallen. Diese Keime können durch die blumenkohlartige Struktur des Hufhorns tief in das Horn eindringen. Die Hufe stinken meist sehr stark. Hebt man den Huf des Pferdes an, steigt ein käsiger, stinkender Geruch auf. In sehr schlimmen Fällen können die Wucherungen sich ausweiten. Umliegende Strukturen wie Hufbein, Eckstreben der Hufe, Strahlbein und/ oder Hufballen können ebenfalls betroffen sein. Das Pferd kann eine starke Lahmheit entwickeln und darüber hinaus in seiner Gesundheit extrem eingeschränkt werden. In wenigen Fällen muss das Tier erlöst werden. Hufkrebs ist zwar eine eher seltene, aber dennoch potenziell gefährliche Erkrankung.
Als Ursache kommen auch für diese Erkrankung mehrere Faktoren in Frage. Die Stallhygiene (Einstreu, Paddock und/ oder Weideböden, Hufpflege) ist natürlich generell ein sehr wichtiger Punkt in der Pferdehaltung. Eine schlechte Stallhygiene kann als Ursache für die Entstehung von Hufkrebs gesehen werden.
Auch Stoffwechselstörungen und daraus resultierende Störungen in der Hufgesundheit können Hufkrebs begünstigen. Zu einem guten Hufhornwachstum gehört eine ausreichende Versorgung mit Zink. Ein Zinkmangel könnte daher ebenso zu der Entstehung von Hufkrebs führen.
Was kann ich tun, um Hufkrebs zu verhindern beziehungsweise die Behandlung zu unterstützen?
Bei der Behandlung und der Prävention von Hufkrebs spielt vor allem der Stoffwechsel, die Fütterung und die Haltung eine große Rolle. So schlimm der Begriff „Hufkrebs“ auch klingt, umso besser sind oft die Behandlungsmöglichkeiten. Im ersten Schritt sollte der Huf von einem Hufschmied oder Hufpfleger ordentlich bearbeitet werden. Bestmöglich sollten die Wucherungen und betroffenen Stellen des Hufs ausgeschnitten werden.
Im nächsten Schritt hinterfragt man die Stallhygiene und bessert diese gegebenenfalls aus.
Bei der Fütterung kann man meist an vielen Schrauben drehen, um dem Pferd zu helfen. Ein gesunder Aufbau von neuem Hufhorn ist bei dieser Erkrankung natürlich besonders wichtig.
Die Fütterung von Stiefel MSM, einem Produkt aus aktiver, organischer Schwefelverbindung, kann dazu beitragen, die Hufhornneubildung zu regulieren.
Einen ebenso positiven Effekt auf die Hufhornneubildung hat eine ausreichende Zufütterung von Zink. Im besten Fall nimmt man hier ein Produkt, welches Zinkchelat enthält, denn dies hat eine hohe Bioverfügbarkeit und kann daher schnell und effektiv von dem Pferd aufgenommen werden. Stiefel Zink Plus hat mit 20.000 mg einen hohen Anteil an Zink und dieser Anteil wird von einem organisch gebundenen Zinkchelat gedeckt.
Durch die regelmäßige Anwendung von Stiefel Strahl Protect kann die Hygiene des Hufes verbessert und der Huf vor Umwelteinflüssen besser geschützt werden. Das neugewachsene Hufhorn kann ohne Bedenken in Ruhe wachsen und aushärten - mit einem deutlich geringeren Risiko, dass Bakterien oder Pilze in die Strahlfurchen des beschädigten Hufs eindringen. Auch das Risiko, dass sich zusätzliche Strahlfäule zu dem Hufkrebs entwickelt, kann durch die regelmäßige Anwendung von Stiefel Strahl Protect reduziert werden. Der Huf wird durch die Pflege mit dem Produkt imprägniert und geschützt, ohne dass dabei die natürliche Atmungsaktivität des Hufs eingeschränkt wird.
Im Allgemeinen kann man viele Erfolge mit der Unterstützung des Stoffwechsels erreichen. Die Gesundheit von Leber und Niere sollte also gut beobachtet werden und gegebenenfalls über die Fütterung optimiert werden. Möglichkeiten für die Regulierung des Stoffwechsels bieten die Stiefel Kräutermischungen. Sie stellen eine individuelle Mischung für das betroffene Organ dar und können zielgerichtet dieses Organ in seiner natürlichen Funktion unterstützen. Zur Regulierung der Niere bieten sich die Stiefel Nierenkräuter und zur Regulierung der Leberfunktion die Stiefel Leberkräuter an. Hat man den Verdacht, dass das Pferd Probleme mit der Darmgesundheit hat, die, wie oben beschrieben, starke Auswirkungen auf die Hufqualität haben kann, bietet sich die Fütterung der Stiefel Darmkräuter an. Eine optimale Unterstützung des Stoffwechsels und der Verdauung kann gewährleistet werden, indem man die Leber- und Nierenkräutermischung im 4-6 wöchigen Wechsel mit den Darmkräutern füttert.
Strahlfäule
Was ist Strahlfäule und wie entsteht sie?
Strahlfäule bezeichnet Fäulnisprozesse am Huf und dem angrenzenden Gewebe wie Strahl, Sohle und Hufballen. Als Ursache für Strahlfäule kommen mehrere Punkte in Frage. Man kann beobachten, dass Pferde in Offenstallhaltung und Barhufer deutlicher seltener an einer Strahlfäule erkranken. Das lässt darauf schließen, dass ein falscher Beschlag und oft auch ein geschlossener Beschlag von orthopädischen Eisen zu einer Strahlfäule führen können. Mangelnde Bewegung kann sich auch negativ auf die Bildung von Strahlfäule auswirken.
Eine sehr wichtige Rolle bei der Bildung von Strahlfäule spielt die Hygiene. Werden die Ställe/ Boxen nicht ordentlich und regelmäßig gemistet, stehen die Pferde in ihren eigenen Fäkalien. Diese Fäkalien sind ein guter Nährboden für Bakterien und Pilze, welche auf den Huf übergehen. Zudem greift Ammoniak den Huf und das Horn an. Eine Infektion kann dadurch erleichtert werden. Man sollte also auf frisch eingestreute, saubere und trockene Boxen und generelle Stallhygiene achten, um Strahlfäule besser verhindern zu können.
Eine weitere, nicht unerhebliche Ursache für Strahlfäule stellt auch der Stoffwechsel der Pferde dar, denn Strahlfäule kann sich bei einem geschwächten Immunsystem viel besser ausbreiten. Der Huf ist mit vielen Immunzellen durchzogen, welche dafür sorgen, dass keine Erreger tief in den Huf eindringen können. Bei einem starken Immunsystem haben Bakterien und Pilze schlechtere Chancen sich an den Huf des Tieres zu haften und sich dort zu vermehren. Im Normalfall werden durch den normalen Wachstumsprozess des Hufes die Bakterien und Pilze abgeschoben und die Keime bleiben an der Oberfläche des Hufes. Ist das Immunsystem allerdings geschwächt, kann auch das Hufwachstum eingeschränkt sein und die Bakterien und Pilze bleiben länger auf der Hufoberfläche, sodass sie sich dort ansiedeln und vermehren können. Auch die Durchblutung des Hufes ist durch ein geschwächtes Immunsystem verringert. Dies kann dazu führen, dass Infektionen sich besser am Huf ausbreiten können. Die Erreger dringen dann immer tiefer in den Huf ein und befallen dort primär den Strahl, worauf der Fäulnisprozess einsetzt.
In schweren Fällen kann es beim Ausschneiden des Hufes zu einer Re-Infektion kommen, da die Erreger zu tief im Huf sitzen und die Ursache nicht bekämpft wurde. Der Huf kann weicher und brüchiger werden und die Hornqualität lässt nach. Ein kleiner Teufelskreis beginnt.
Hufhorn, welches nur sehr langsam nachwächst, kann auch nicht regelmäßig ausgeschnitten werden, da das Pferd sonst Schmerzen hätte, wenn der Huf „zu kurz“ geschnitten wird, ähnlich wie ein zu kurz geschnittener, empfindlicher Fingernagel. Durch den längeren Zeitabstand der Hufpflege durch den Schmied werden die befallenen Stellen immer seltener ausgeschnitten und die Erreger können sich noch weiter vermehren und tiefer in den Huf eindringen. Die Qualität des Hufes beziehungsweise des Hufhorns nimmt immer mehr ab.
Zum Stoffwechsel gehören natürlich auch die Entgiftungsprozesse. Sind die Entgiftungsprozesse durch beispielsweise falsche Fütterung, mangelnde Bewegung, Stress oder Medikamentengabe gestört, können Abbauprodukte/Abfallstoffe nicht mehr so gut aus dem Körper abtransportiert werden. Diese Abfallstoffe können dem Huf ebenfalls schaden, sodass Strahlfäule wegen eines mangelnden Entgiftungsprozesses entstehen kann.
Wie erkenne ich Strahlfäule?
Strahlfäule kann man tatsächlich recht einfach erkennen. Die Hornsubstanz und auch der Geruch des Hufes/ Horns ändern sich. Auffällig ist die schmierig-faulige Hufsubstanz, die vor allem im Bereich des Strahls auffällt. Meistens färbt sich das Horn sogar schwarz und die Substanz des Horn ändert sich von hart zu brüchig-weich. Hinzu kommt ein übel riechender, fauliger Geruch. Diesen Geruch bemerkt man meistens beim Auskratzen der Hufe oder Anlegen der Hufglocken - eben immer, wenn wir dem Huf der Pferde sehr nah kommen, vor allem aber dann, wenn wir den Huf hoch heben.
In schlimmeren Fällen wird der Strahl deutlich dünner und löst sich quasi auf. Meistens sind dann auch schon angrenzende Bereiche wie die Ballen betroffen. Es können (schmerzhafte) krustige Stellen an den Ballen entstehen. Manchmal ist das betroffene Bein auch geschwollen und das Pferd zeigt Schmerzanzeichen beim Berühren des Hufes, der Ballen oder des Beines.
Was kann ich gegen Strahlfäule tun?
Bei hartnäckiger Strahlfäule kann die regelmäßige Anwendung von Stiefel Strahl Protect helfen. Die Hygiene steht mit an oberste Stelle bei der Erkrankung von Strahlfäule. Stiefel Strahl Protect imprägniert den Huf und kann das Eindringen von Bakterien und Pilzen verhindern. Der Huf kann auf diese Weise „entspannter“ abheilen und das Risiko einer erneuten Infektion sinkt. Die natürliche Atmungsaktivität wird dabei nicht beeinträchtigt.
Oft ist die Qualität des Hufhorns durch die Strahlfäule stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Der Stiefel Hufhärter kann zum einen ebenfalls vor dem Eindringen von Keimen schützen und zum anderen unterstützt er durch seine kristalline Struktur den Huf von innen heraus dabei neu nachzuwachsen. Das neu gewachsene Hufhorn kann bei regelmäßiger Anwendung deutlich härter und robuster sein. Auch die von der Strahlfäule angegriffenen Flächen des Hufes können nach einiger Zeit Stück für Stück aushärten und der Huf kann stärkeren Belastungen Stand halten.
Wie bei fast jeder Huferkrankung spielt Zink eine elementare Rolle. Auch bei dieser Erkrankung macht die Zufütterung von Stiefel Zink Plus absolut Sinn. Für ein optimales Hufwachstum benötigt der Organismus ausreichend Zink. Der Zinkbedarf kann mit diesem Produkt gedeckt werden. Zudem ist, wie oben beschrieben, bei der Erkrankung einer Strahlfäule nicht selten das gesamte Immunsystem geschwächt. Eine Hauptsäule der Immunabwehr bildet der Zinkbedarf. Liegt ein Zink-Mangel vor, kann auch das Immunsystem in kurzer Zeit geschwächt sein und weitere Erkrankungen können folgen. Stiefel Zink Plus kann daher auch das geschwächte Immunsystem des Pferdes stärken.
Die Schmerzhaftigkeit von Strahlfäule sollte man im fortgeschrittenen Stadium nicht unterschätzen. Einige Pferde können eine akute Lahmheit zeigen. Stiefel Mädesüß und Stiefel Weidenrinde können bei dieser Krankheit gleich doppelt punkten: Zum einen können sie die Durchblutung im Huf fördern, was den Heilungsprozess beschleunigen kann, zum anderen sagt man beiden Kräutern eine schmerzlindernde Wirkung nach. Die Schmerzen in den Hufen, welche bei Strahlfäule nicht selten auftreten, können durch die tägliche Gabe von Mädesüß und Weidenrinde gelindert werden.
Mit der lästigen Strahlfäule sollte man sich also nicht zu lange aufhalten, sondern so schnell wie möglich handeln. In vielen Fällen sind Erfolge bei einer richtigen Behandlung auch nach wenigen Tagen schon zu sehen. Mehr erfahren Sie im Erfahrungsbericht Strahlfäule.
Hufgeschwür / Hufabszess
Was ist ein Hufgeschwür/ Hufabszess und wie entsteht er?
Hufabszesse oder auch Hufgeschwüre genannt kommen bei Pferden gar nicht so selten vor. Es handelt sich in den meisten Fällen zwar um eine recht harmlose, aber dennoch sehr schmerzhafte Erkrankung der Hufe. Ein Abszess kann sich in jedem Bereich des Hufes bilden.
Manche Abszesse liegen im Strahl des Hufes und treten nur durch Zufall beim Ausschneiden/ Bearbeiten der Hufe auf. Diese sogenannten „Strahlmilchtaschen“ sind auch eher schmerzlos, sodass sie in manchen Fällen auch gar nicht erkannt werden.
Andere Strahlmilchtaschen sind zu groß und liegen meist auch etwas tiefer im Strahl, sodass Schmerzen auftreten können. Es bildet sich im Strahl ein Abszess, welcher sich mit einer milchig-eitrigen Flüssigkeit aus Eiweiß und abgestorbenen Zellen füllt. Eine Strahlmilchtasche bildet sich meist nach einem Trauma am Huf beziehungsweise am Strahl. Dieses Trauma kann beim Sport passieren, indem das Pferd ungünstig auf eine Stange oder auch auf einen Stein beim Ausreiten tritt. Ein Trauma auf den Strahl kann aber auch durch Fehlstellungen des Hufes entstehen. In diesem Fall treten die Strahlmilchtaschen auch öfter auf, da eine falsche Belastung des Hufes vorliegt.
Andere Abszesse können sich aus den gleichen Gründen auch an oder im Hufhorn bilden. Die Schmerzen bei einem solchen Abszess sind meistens deutlich stärker. Je nachdem wie tief der Abszess im Huf liegt, kann er auf andere Gewebeteile und Nerven drücken, was zu starken Schmerzen führt. Man kann einen solchen Abszess ein wenig mit einem blauen Fleck unter dem Fingernagel vergleichen. Durch einen heftigen Stoß bildet sich ein blauer Fleck an der getroffenen Stelle. Der Abszess füllt sich mit Blut und die Stelle schwillt meistens etwas an. Das Problem am Fingernagel wie auch am Huf ist die fehlende Elastizität des Gewebes. Hat man einen blauen Fleck am Arm kann sich der Abszess mit Blut füllen und auch „problemlos“ anschwillen, denn die Haut ist sehr dehnbar. Am Nagel oder Huf haben wir und auch die Pferde das Problem, dass das (Huf)Horn nicht großartig nachgeben kann. Also weitet sich der Druck auf umliegenden Strukturen aus. Geht der Druck auf die empfindliche Lederhaut über, reagieren die Pferde mit hochgradiger Lahmheit und schonen den betroffenen Huf. Entsteht der Abszess an der weißen Linie, können Erreger wie Bakterien und Pilze leicht in die Hornkapsel eindringen und hier zu Infektionen führen. In diesem Fall bildet sich eine Eiterkammer im Hufhorn, welche durch den entstehenden Druck ebenso auf die umliegenden Strukturen, wie beispielsweise die empfindliche Lederhaut, drücken kann.
Interessant ist die Beobachtung, dass Hufabszesse besonders zur Zeit des Fellwechsels auftreten. In dieser Zeit sind die Leber und auch die Niere, also die Stoffwechsel- und Entgiftungsorgane, besonders gefordert. Ein Zink- und Schwefelmangel treten zur Zeit des Fellwechsels häufiger auf. Man geht davon aus, dass es einen engen Zusammenhang zwischen Zink- und Schwefelmangel sowie der Entstehung von Hufabszessen gibt.
Ist ein Pferd chronisch an Stoffwechselstörungen erkrankt, leidet es dadurch meist auch an chronischem Zinkmangel. Dieser Mangel begünstigt wiederum die Entstehung von Hufabszessen. Das Thema Entgiftung und Stoffwechsel hängen also sehr dicht mit dem Thema Hufgesundheit zusammen.
Wie erkenne ich ein Hufgeschwür / einen Hufabszess?
Ein Hufabszess zeigt sich sehr häufig durch eine plötzliche hochgradige Lahmheit. Wie oben beschrieben können die Hufabszesse auf empfindliche Strukturen des Hufes drücken, was einen starken Schmerz auslöst. Die Pferde stehen auf drei Beinen in der Box oder auf der Weide und möchten den betroffenen Huf nicht mehr belasten. Die Besitzer vermuten durch dieses akute Krankheitsbild oftmals eher einen Bruch.
In harmlosen Fällen zeigen sich nur geringe bis keine Symptome, sodass der Zufallsbefund während des Hufschmiedtermins auch immer wieder auftritt.
Was kann ich gegen ein Hufgeschwür/ einen Hufabszess tun?
Egal, um welchen Abszess es sich handelt, die Eröffnung des Abszesses ist meistens als Therapie anzusehen. Ein Schmied oder Tierarzt lokalisiert die genaue Stelle des Abszesses und schneidet das Hufhorn und Gewebe soweit aus, bis der Abszess aufplatzt. Dies kann ein recht ekliger Anblick sein, da durch eine mögliche Infektion Eiter aus dem Huf laufen kann. Auch der Geruch beim Eröffnen des Abszesses ist sehr deutlich, denn der faulig-stinkende Geruch ist sehr eindeutig zu riechen. Den Pferden sieht man bei der Eröffnung des Abszesses oft schon eine deutliche Erleichterung an, da der Druck im Huf sehr schnell nachlässt und die Schmerzen sich schnell reduzieren.
Der Abszess bzw. das zurückgebliebene Loch im Huf sollte gut und regelmäßig gereinigt werden. Ein Abszess kann tief in den Huf eines Pferdes ragen und stellt eine Gefahr für mögliche Infektionen dar. In den ersten Tagen nach der Eröffnung tragen die meisten Pferde daher einen Verband um den Huf. Dieser Verband sollte regelmäßig auf Löcher oder andere Schäden kontrolliert werden und mit Absprache des Schmieds oder Tierarztes erneuert und gereinigt werden.
Ist die akute Phase überstanden, kann der Verband abgenommen werden. Dennoch ist Vorsicht geboten, denn bis die teilweise tiefen Löcher im Huf zugewachsen sind, können mehrere Wochen vergehen. Steinige Böden, Rindenmulch oder harte Späne sollten in diesem Zeitraum streng gemieden werden. Viel ruhige und ausreichende tägliche Bewegung können dazu beitragen, dass sich der Huf schnell regeneriert. Durch die Bewegung wird die Hufpumpe aktiviert und der Huf durchblutet, ebenso wird das Hufhornwachstum durch die Bewegung angeregt.
Je nach Lage und Tiefe des Hufgeschwürs können große Löcher in dem Huf zurückbleiben. Diese Löcher gilt es natürlich so schnell wie möglich ausheilen zu lassen, da sie immer ein Risiko für erneute Hufabszesse, Infektionen und anderen Verletzungen darstellen. Die Löcher wachsen auf natürliche Art und Weise mit neuem Hufhorn langsam zu. Um dieses Heilen zu beschleunigen und vor Allem das Wachsen von gesundem Hufhorn zu gewährleisten, kann, ähnlich wie bei der Erkrankung Hufkrebs, die Gabe von Stiefel MSM und Stiefel Zink Plus helfen. Beide Produkte regen die Hufhornneubildung an.
Zudem kann auch hier Stiefel Kieselgur durch die enthaltende Kieselerde das Hornwachstum von innen heraus begünstigen.
Durch die meist vom Tierarzt oder Hufschmied verschriebene Boxenruhe und kontrollierte Bewegung an der Hand wird der Huf in den meisten Fällen durch mangelnde Bewegung weniger belastet als gewohnt. Durch die vermehrte Schonung des Hufs verringert sich auch wie oben beschrieben die Hufdurchblutung. Um diesen Problem entgegen zu wirken, kann man Stiefel Weidenrinde und Stiefel Mädesüß füttern. Beide Kräuter können die Durchblutung (der Hufe) anregen und die mangelnde Durchblutung teilweise ausgleichen. Die Durchblutung der Hufe ist enorm wichtig für die Gesundheit des Hufes, insbesondere für die Umbau- und Aufbauprozesse im Huf. Eine schnellere Regeneration von Schäden kann durch eine gute Durchblutung des Gewebes verbessert werden.
Ein wichtiger Punkt, der immer wieder unterschätzt und vergessen wird bei der Erkrankung des Hufabszesses, ist der Stoffwechsel. Pferde können auch über die Hufe „entgiften“. Ist der Stoffwechsel gestört oder zu stark belastet, kann das die Entstehung von Hufgeschwüren begünstigen. Also gilt es, auch den Stoffwechsel zu optimieren. Die Hauptorgane des Stoffwechsels sind die Leber und die Niere. Um diese Organe zu unterstützen kann man den Pferden Kräutermischungen wie Stiefel Leberkräuter und Stiefel Nierenkräuter zufüttern. Die Stoffwechselorgane werden bei ihrer täglichen Arbeit unterstützt und die „Entgiftung“ kann besser ablaufen, wodurch auch die Hufgesundheit verbessert werden kann.
Wie man vielleicht während des Lesens gemerkt hat, hängen viele Prozesse im Körper unserer Pferde zusammen. Das Problem tritt vielleicht an den Hufen auf, liegt aber unter anderem an dem Darm oder den Stoffwechselorganen des Pferdes.
Auch mögliche Mängel von Vitaminen, Mengen- und Spurenelementen können zur Minderung der Hufgesundheit führen.
Auch Haltungs- und Futterbedingungen können sich direkt auf die Entstehung von Huferkrankungen auswirken.
Das Thema „Huferkrankungen bei Pferden“ ist daher ein sehr komplexes Thema mit komplexen Zusammenhängen des gesamten Tieres und dessen allgemeiner Gesundheit und Wohlergehen. Durch dieses enge Zusammenspiel der einzelnen Organe im Körper und dem Zusammenhängen von Mängeln und möglichen störenden Prozessen im Organismus gibt es auch viele Hilfemöglichkeiten.
Die Probleme sollten bei jedem Pferd aufs Neue individuell und genau untersucht werden, um bestmögliche Lösungsansätze aufstellen zu können. Viele Besitzer sehen nur die Krankheit, dabei liegt die Lösung meistens auch ganz nah ☺
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