Juckt mich nicht! … oder vielleicht doch?

Juckt mich nicht! … oder vielleicht doch?

Von Amelie Kokorsky

Der Frühling ist da und das bedeutet für viele Pferde und Pferdebesitzer, dass der Juckreiz wieder losgeht.

Jeder, der ein Pferd hat, kennt die schlechte Laune, wenn man morgens auf das Paddock kommt und wieder neue Haare auf dem Boden, am Zaun oder anderen Stellen hängen sieht, wo sich die Vierbeiner nach Herzenslust dran gescheuert haben.

Die Mähne wird immer dünner, der Schweif fällt aus, doch das Pferd kann einfach nicht aufhören, sich zu kratzen. Also beginnt der Kampf gegen den Juckreiz auch dieses Jahr wieder.

Auch mein Pferd, ein 5-jähriger PRE Wallach, hatte dieses Jahr Anfang Mai begonnen, sich Schweif und Mähne rauszureißen und sich überall, wo es möglich war, zu schubbern.

Ich habe beschlossen, ihm Stiefel Kieselgur zu füttern. Kieselgur enthält Zink, welches an vielen Stoffwechselprozessen im Körper unserer Pferde beteiligt ist. Vor allem im Fellwechsel ist der Bedarf an Zink erhöht. Das Pferd kann das Spurenelement nicht im Körper speichern, sodass eine regelmäßige Zufütterung sinnvoll ist. Ebenso enthält Kieselgur wertvolles Silizium, welches bei einem Mangel unter anderem zu Juckreiz und Veränderungen der Haut führen kann. Um einen Mangel an Silizium und Zink während des Fellwechsels auszugleichen, habe ich meinem Pferd täglich Kieselgur gegeben.

Da das alte Winterfell meines Pferdes einfach nicht gehen wollte und mein Pferd sich gescheuert hat, um das ganze alte stumpfe Fell loszuwerden, habe ich mich dazu entschlossen, ihm zusätzlich auch Stiefel Leinöl zu füttern. Durch den hohen Gehalt an ungesättigten Fettsäuren hält Stiefel Leinöl die Haut geschmeidig und locker und sorgt für ein glänzendes Sommerfell, wie wir es uns doch alle in warmen Sommerstunden wünschen. Zudem ist Leinöl ein super Energielieferant, da Fette etwa doppelt so viel Energie liefern wie Kohlenhydrate. Das kam meinem Pferd gerade passend, da er durch den Fellwechsel ohnehin gestresst war und etwas schlapp und dünn geworden ist.

Bei der Fütterung von Öl, egal welcher Art, achte ich aber immer auf die Menge. Der Stoffwechsel unserer Pferde ist nicht auf den Fettstoffwechsel ausgelegt und kann nur geringfügige Mengen an Fett, also Öl, verwerten. Um Stoffwechselerkrankungen vorzubeugen und der Darmflora nicht zu schaden, füttere ich gerne kleine Portionen und lieber mehrmals am Tag. Als optimal sehe ich die Fütterung von Öl vor dem Weidegang oder vor dem Fressen von Heu an. Das Öl kann sich im Magen des Pferdes mit anderen Nahrungsmittelstoffen mischen und wird so deutlich besser verdaut und schädigt das natürlich vorliegende wässrige Milieu im Magen nicht.

Auf die Scheuerstellen an Schweif und Mähne habe ich das Stiefel Eczem Protect aufgetragen. Die enthaltenen Kräuter Nelke und Lavendel wirken beruhigend auf die Haut und lindern den Juckreiz. Wacholder und Lavendel wirken zusätzlich antiseptisch und können das Eindringen von Keimen verhindern. Das Eczem Protect gibt den angegriffenen Hautstellen die Feuchtigkeit zurück und kann so den ätzenden Juckreiz lindern.


Meine Erfahrung mit den Produkten

Ich freue mich immer total auf den Sommer und das glänzende Fell meiner Pferde. Durch das Stiefel Leinöl bekommen meine Pferde ein deutlich besseres Fell. Es ist glatter, weicher und glänzt viel mehr. Sie strahlen richtig in der Sommersonne.

Ein Produkt, das bei mir definitiv im Futterschrank nicht fehlen darf: das Stiefel Leinöl. Mein kleiner Spanier bekommt momentan 30ml täglich über seinen Hafer gekippt. Ich teile es auf in zwei kleine Portionen, da der Organismus das Öl dann noch besser aufnehmen kann.

Nach wenigen Wochen hatte mein Pferd fast sein ganzes restliches Winterfell verloren und sein neues Sommerfell konnte sich echt sehen lassen.

Bei Stiefel Kieselgur war ich zu Beginn etwas skeptisch, ob mein Pferd es fressen wird, da er wirklich sehr wählerisch sein kann und gerade neues Futter eher liegen lässt. Ich kann aber mit Freude sagen, dass er schon nach dem dritten Tag die Kieselgur ohne Probleme gefressen hat. Jedes Körnchen war nach ein paar Minuten aufgefuttert. Er hat Stiefel Kieselgur meistens abends zu seinem Hafer bekommen. Seine trockene, schuppige Haut wurde schon nach 2 Wochen deutlich besser und auch sein Stoffwechsel wurde aktiver. Bereits nach 14 Tagen hat er sein Winterfell abgeworfen und ich kam mit dem Putzen kaum hinterher.

Seine juckenden Hautstellen habe ich zweimal am Tag mit Stiefel Eczem Protect eingeschmiert. Wahnsinn, wie schnell es geholfen hat! Ich habe die Stellen an der Mähne und der Schweifrübe eingecremt und ich kann sagen, dass er ab diesem Zeitpunkt komplett aufgehört hat, sich zu scheuern. Die trockenen Krusten an der Schweifrübe wurden nach einigen Tagen deutlich besser und die Wunden konnten in Ruhe verheilen, ohne dass er sie ständig wieder neu aufgekratzt hat. Ich persönlich liebe auch den Geruch des Stiefel Eczem Protect - es riecht so frisch und natürlich. Ich bin beeindruckt!

Zusammenfassend kann ich bei meinem Kampf gegen den Juckreiz nur sagen: Mein Pferd und ich haben den Kampf definitiv gewonnen. Und das deutlich schneller und nachhaltiger als am Anfang erwartet. Meine Angst vor dem nächsten Fellwechsel und dem damit verbundenen Juckreiz ist Geschichte.


Doch ist jedes Jucken an Schweif und Mähne gleich ein „Sommerekzem“?

Nein. Da gibt es durchaus große Unterschiede und nicht jedes Pferd, welches sich juckt, bekommt oder hat gleich ein Sommerekzem.

Mein oben beschriebener Fall ist einfach „nur“ ein Juckreiz aufgrund von zu trockener Haut und der Last des Fellwechsels. In diesem Fall kann man mit den genannten Zusatzmitteln dem Tier sehr gut helfen und den Juckreiz auch gut und schnell in den Griff bekommen.

Bei einem Sommerekzem liegen oftmals mehrere Ursachen vor. Eine Hauptursache liegt in der falschen Haltung und Fütterung der betroffenen Pferde. Besonders betroffen von Sommerekzem sind Barockpferde, Robustpferde und andere leichtfuttrige Rassen wie Shettys. Diese Rassen vertragen Futtermittel mit hohem Zucker- und Pektingehalt wie Karotten, Rübenschnitzel, Brot, Zuckerwürfel und Äpfel nicht gut. Durch den hohen Zuckergehalt in der Nahrung schwitzen die Pferde an den wärmeren Tagen Buttersäure aus. Buttersäure lockt kleine Insekten und Mücken an. Nach dem Anbeißen reagieren viele Pferde auf den Speichel der Mücken allergisch und fangen an, sich heftig zu jucken. Auch die Fütterung von siliertem Futter, wie Heulage oder die Gabe von großen Kraftfuttermengen begünstigt ein Sommerekzem, denn die Verdauung wird unter diesen Umständen gestört. Es kann zu chronischen Darmschleimhautentzündungen kommen. Das angegriffene Gewebe schüttet vermehrt Histamin aus, was möglicherweise zu allergischen Reaktionen an der Haut führen kann.

Die Pferde zeigen dann ein heftiges Jucken beginnend an Schweif und Mähne, was sich später auch auf Bauch, Ohren, Hals und Gesicht ausbreitet. Die betroffenen Stellen können dabei so heftig aufgescheuert werden, dass keine Haare und auch keine Haut mehr zu sehen ist. Es entstehen oft harte, schuppige Stellen mit dicker, trockener Haut, die ständig wieder aufreißt. Auch die Belastung auf die Psyche des Tieres sollte man nicht unterschätzen, denn die Pferde sind einem durchgängigen, langanhaltenden Stress ausgesetzt. Viele Besitzer beobachten, dass das Ekzem über Winter besser wird oder sogar ganz abheilen kann. Das bedeutet jedoch nicht, dass man den betroffenen Pferden über die Sommerzeit nicht helfen sollte. Ganz im Gegenteil - ein Sommerekzem sollte, wie auch jeder andere Juckreiz, wegen der hohen körperlichen und psychischen Belastung schnellstmöglich ganzheitlich behandelt werden.

Die Behandlung von Pferden, die ein Sommerekzem haben, würde teilweise auch ganz anders aussehen als die einer reinen „Juckreiz-Problematik“, denn die Ursachen sind ganz andere. Hier ist es wichtig, zunächst die Ursache für den Juckreiz herauszufinden.

Also keine Angst, nicht jeder Juckreiz wird gleich ein Sommerekzem. Bei einer guten Haltung und einer optimalen Fütterung sind es meistens nur Juckreize, die man meiner Erfahrung nach mit einer schnellen und guten Behandlung sehr schnell wieder in den Griff bekommt.

Also nicht nach dem Motto: „Juckt mich nicht“, sondern nach dem Motto „umso schneller, umso besser“ handeln ☺

Grundsätzlich gilt aber immer: Sollte das Pferd unter dem Ekzem und/oder dem Juckreiz zu stark leiden, sollte in jedem Fall der Tierarzt hinzugezogen werden, um das Problem in den Griff zu bekommen.